Projekt Häuser Forster I + II Waidhofen/Ybbs
3340 Waidhofen/Ybbs
Am Grünen Hang
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel
Einfamilienhaus
nicht realisiert
Planung: 1988
0° 0' 0'' N
0° 0' 0'' E
Bürgerliche Villa: reinterpretiert
Für die Unternehmersfamilie Forster sollte der damals 30jährige, aus Waidhofen stammende Ernst Beneder zwei Häuser entwerfen. Raumqualität wie Repräsentation sollten zu einem neuen Typ bürgerlicher Villa führen.
Seit 1956 hatte sich der auf Prägeschilder spezialisierte Betrieb Forster zum international tätigen Unternehmen gewandelt mit Kunden wie der Österreichischen Nationalbibliothek, der Messe Leipzig oder der U-Bahn in Singapore. Für Forster senior und Forster junior sollten auf einer freien Anhöhe in Stadtnähe, jetzt ist dort rundherum alles verbaut, zwei Wohnhäuser mit Studio entstehen.
Am Veto der Ortsbildschützer ist die Ausführung der Häuser gescheitert. Entwickelt hätte Beneder eine ausgeklügelte Dramaturgie des Wohnens, die sich aus dem Gelände freigespielt hätte, indem das Gelände zwar konzeptuell motivierender Bezugspunkt, aber nicht reduzierende Bestimmung für die Entwicklung der Architektur gewesen wäre. In einer die Sprünge im Gelände überwindenden Spange, in der das Studio geplant war, hätte man einen freien Blick auf den Stadtturm gehabt. Friedrich Achleitner sagte gutachtend über die geplanten Häuser, dass sie keine eindeutige soziale Konnotation zuließen, also eine völlig neue Interpretation des Typus bürgerliche Villa darstellten. Der durchaus verlangte repräsentative Gestus wäre dennoch gewahrt gewesen, in der Kombination von Wohnhaus mit Studio, in der Großzügigkeit des Raumausmaßes, über 400 sowie über 300 m2, und in den Vorfahrten für die Geschäftsgäste. 1988 wurde das Projekt baubehördlich eingereicht und stand knapp vor der Genehmigung. Beneder wäre auch bereit gewesen, den Schrägflächenanteil, wie gefordert, zu erhöhen. Doch die Ortsbildkommission legte sich quer. Gebaut wurde nicht. Ein Haus Forster wurde nach dem Entwurf von Ernst Linsberger 1991 realisiert, ein anderes Haus Forster nach den Plänen von Karin Proyer.