BG/BRG St. Pölten Josefstraße
3100 St. Pölten
Josefstraße 84
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Schule Kindergärten
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 1954
48° 11' 21'' N
15° 37' 21'' E
Durch die Bombardierung des 1863 begründeten St. Pöltener Gymnasiums am Schillerplatz im Jahr 1945, entstand die Notwendigkeit des Wiederaufbaus.
Um ein Schulhaus zu errichten, das den Bedürfnissen eines modernen Lehrbetriebs entsprechen sollte, wich man beim Bau auf das bevorzugte Stadterweiterungsgebiet, den südlichen Stadtrand von St. Pölten, aus.
Auf ebener Fläche auf einer Größe von 2 ha gruppierte Sturm die in sich straffen Gebäudegruppen weiträumig. Der erhöhte Vorplatz bot mit der offenen Vorhalle den Schülern, die auf den Autobaus warteten, den nötigen Wetterschutz. Der aktuell amtierende Schuldirektor Rupert Zeitlhofer beschrieb in der Jubiläumsschrift zum 50 Jahresjubiläum die neue Linie: „Nun stand nicht mehr die Repräsentation der staatlichen Macht im Vordergrund, sondern das Konzept einer aufgelockerten Stadt mit der Licht-Luft-Sonne-Ideologie.“ Der Pausenraum, mit einem Sgrafitto von Leopold Schmidt ausgestattet, ließ durch ausgedehnte Fenstertür-Wände, die in den Pausen geöffnet wurden, viel Licht und Luft in den Bau. Eine großzügige Belichtung erhielten auch die Sonderunterrichtsräume, die zur Annäherung an die Demonstrationstische breit gelagert wurden. Sowohl Nord-, West-, als auch Südseite sind durch gliederungslose enge Fensterreihen geprägt, während an der Ostseite die großflächigen Stiegenhausfenster die Fassade dominieren. Im Schulgebäude, das zur damaligen Zeit als der modernste Schulbau Österreichs galt, kam eine völlig neue Konstruktion für die Fenster, die nicht eingemauert, sondern sturzlos in Blechrahmen eingeschoben und festgeschraubt wurden, zum Einsatz.
Die starke Präsenz von Freiflächen des 1954 in Betrieb genommenen Gebäudes mit Pausenhof, Sportplatz und Rasenplatz zeugte die bis heute gültige Wertschätzung sportlicher Ausbildung im Rahmen des Unterrichtes. Das Gebäude, das für die damalige Schülerzahl von unter 500 großzügig ausgelegt worden war, ist trotz baulicher Maßnahmen in den 70er Jahren für die heute 850 Schülerinnen und Schüler zu klein geworden und harrt einer neuerlichen Erweiterungsphase.