EVN Zentrale St. Pölten
3100 St. Pölten
Wiener Straße 100
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Industrie Bürobauten
Beton
Stahl
ausgeführt
Fertigstellung: 2003
48° 12' 22'' N
15° 38' 27'' E
Obwohl es sich bei der EVN Zentrale St. Pölten um einen Industriebau handelt, ist die jüngste Realisierung der Bezirksleitungen innerhalb des modularen Systems des Gesamtkonzeptes von Paul Katzberger noch abstrakter als vorangehende Bauten.
Das Grundprinzip vom metallverkleideten Kubus, der auf einem massivem Sockel sitzt, wurde in St. Pölten neu interpretiert: Metallteil, gemauerter Sockel und Fensterbänder sind homogenisert. Wie bei allen Objekten der EVN-Serie von Katzberger gleicht auch in der Landeshauptstadt der Sockel topographische Unebenheiten aus. Eine Lichtkuppel beleuchtet das Innenleben, das in Eiche ausgeführt wurde.
Entsprechend der Nutzung des Standortes – im konkreten Fall nur Gas, und nicht wie in manchen Fällen auch Strom und Wärme –, ist die Größe des Objektes ausgerichtet. Wichtig war dem Architekten, die Möglichkeit eines Umbaus mit einzukalkulieren und die Nutzung der Grundstruktur bis zu einem gewissen Grad offen zu lassen. Als Ende der 80er Jahre durch Umstrukturierungen die NEWAG zur EVN wurde, waren flexible Typenlösungen gefragt, als die neuen Bezirksleitstellen, in denen die bis dato agierenden Regionaldirektionen aufgingen, in Auftrag gegeben wurden. Das Konzept von Paul Katzberger hat einkalkuliert, bei möglichen weitere Änderungen innerhalb der Organisationsstrukturen deren Spiegelung in der Architektur unproblematisch vornehmen zu können.
Die grundlegende Variation der Bezirksleitungen in die zwei Bautypen flachgedeckter Quader mit zurückgesetztem Betonsockel oder gegliedertem Volumen auf massivem Sockel mit Zeltdach, basiert auf der konstanten Trennung zwischen Sockel und Obergeschoß. In St. Pölten jedoch wird das Prinzip aufgehoben. Die Bauteile verschmelzen zu einem und schaffen einen neuen Typus – sozusagen als Visualisierung der Bündelung von Energie und Kräften in der Landeshauptstadt.