Mit der Generalsanierung des gründerzeitlichen Baus der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt wurde das BORG St. Pölten den Anforderungen eines modernen Schulgebäudes angepasst. Der neue, aluminiumverkleidete Trakt setzt sich deutlich vom Altbestand ab.

Als Brücke zwischen den beiden Baukörpern fungiert eine feingliedrige Verbindung aus Glas und Stahl, deren Konstruktion bewusst sichtbar gemacht wurde. Die tragenden Stahlteile sind blau hervorgehoben.
Im Zubau liegen Klassentrakt und Turnsaal orthogonal über einander. Als Gestaltungsfarbe dominiert Blau in verschiedenen Schattierungen. Die neuen Fluchtstiegenhäuser am Ost- und Westende des Gebäudensembles betonen mit ihren senkrechten Glasschlitzen das Vertikale, das sich auch im aluminiumverkleideten Lift wiederfindet.
Die Fassade des Altbaus wurde belassen und die neuen Fenster den vorhandenen Öffnungen angepasst. Auch bei Details der Innengestaltung wird sichtbar, dass die bestehenden Proportionen stark berücksichtigt wurden, etwa bei der Adaptierung der alten Türöffnungen der Aula. Auffällig dagegen die Gestaltung der Eingangssituation: Bei den Haupteingängen an der Nord- bzw. Südseite wurden gläserne Windfänge vorgesetzt, mit denen Wolfgang Pfoser deutliche Zeichen einer modernen Formensprache setzte.
Für die Schülerinnen und Schüler, bei deren Ausbildung musische Fächer und Sport eine besondere Rolle einnehmen, wurde als Aufenthaltsbereich im Freien eine Pergola geschaffen. Der Boden der geschützten Freifläche ist als Holzdeck angelegt. Sobald die Begrünung der offenen Stahlkonstruktion Raum greift, wird sich die Nutzerqualität noch weiter steigern.
Die Schaffung behindertengerechter Zugänge war für den Architekten nicht allein Erfüllung eines vorgegebenen Pflichtprogramms, sondern zeigt in der sorgsamen Ausführung die Wahrnehmung sozialer Verantwortung.