architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Friedhofshalle St. Pölten

Ort

3100 St. Pölten
Goldeggerstraße 52
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1968
Fertigstellung: 1970

ArchitektIn

Erich Boltenstern (2)

Paul Pfaffenbichler (6)

Lage

48° 12' 54'' N
15° 36' 38'' E


Lageplan Lageplan

Von überzeugender Schlichtheit
Erich Boltenstern, bekannt als der Architekt des Wiener Ringturms,hat sich sein planendes Leben lang mit der Architektur der Bestattung, wie hier in der Friedhofshalle St. Pölten, auseinandergesetzt.

Zwischen 1968 und 1970 plante Erich Boltenstern, der vor allem auch als Architekt des Wiederaufbaus der Wiener Staatsoper nach dem Zweiten Weltkrieg in Erinnerung geblieben ist, gemeinsam mit P. Pfaffenbichler die Friedhofshalle St. Pölten. Das Ritual der Verabschiedung von den Toten war für Boltenstern eine Lebensbauaufgabe. Über diese besondere Bauaufgabe des Totengedenkens, der baulichen Gestaltung des Abschiednehmens von den Verstorbenen schrieb Boltenstern anlässlich der von ihm entworfenen Grazer Feuerhalle im Jahr 1932 „Es war dies für den Architekten eine außergewöhnliche Aufgabe, die abseits Alltäglichen stand. Es ist ein unergründliches, erhabenes Geheimnnis in unserem Erdendasein, dass Menschen, die wir lieben, durch den Tod unerbittlich von uns gerissen werden, und die Stunden des letzten Abschiednehmens von den Toten gehören zu den schwersten, aber auch tiefstempfundenen des menschlichen Daseins. Welch große Aufgabe ist es nun, die Menschen in diesen Stunden tiefsten Schmerzes zu führen, eine Anlage zu bauen, in der dieses letzte Abschiednehmen vor sich geht.“ Diese langjährige Auseinandersetzung mit den sakralen und intensiv fordernden Momenten des Totengedenkens für die Lebenden, sei es in den Friedhofshallen in St. Michael, der Friedhofshalle in Grammatneusiedl, in Hallein oder in St. Peter, der Urnengruft in Salzburg oder im Urnenhain in Wien Simmering, merkt man der St. Pöltner Friedhofshalle an. Hier war jemand am Werk, der sich mit den besonderen Bedingungen des Raums für die Verabschiedung von den Toten, des Gedenkens durch die Lebenden, schon lange auseinandergesetzt hat. Pate für die durch ihre schlichte Zurückhaltung und bescheidene Großzügigkeit überzeugende Friedhofsanlage standen skandinavische Friedhofsarchitekturen. Ein riesiger Vorhof begrüßt die Abschiednehmenden, die Friedhofsbesucher. Hier wird ein Übergang geschaffen, für die Ankommenden, aus der Welt draußen in die Welt der Toten. Links und rechts sind die Aufbahrungshallen situiert. Bunte Glasfenster markieren den Eingang.

Text: Elke Krasny
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Regional Personen Bautentyp Baustoffe