architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Klangturm St. Pölten

Ort

3109 St. Pölten
Kulturbezirk 1
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Kunst im öffentlichen Raum
Theater Musik Kino

Baustoffe

Glas
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1994
Fertigstellung: 1997

ArchitektIn

Ernst Hoffmann (4)

BauherrIn

NÖPLAN (8)

Statik

Reinhard Klestil (2)

Lage

48° 12' 1'' N
15° 37' 58'' E


Lageplan Lageplan

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Panoramaansicht Panorama

Ein Turm, der klingt
Zur horizontalen Konzeption des Landhausviertels in St. Pölten tritt mit dem Klangturm ein vertikales Merkzeichen. Der Klangturm ist ein überragender Orientierungspunkt im St. Pöltner Regierungsviertel.

Architekt Ernst Hoffmann spricht von einem "Symbol der Phantasie im Herzen der Verwaltung" und meint damit den Klangturm. Das assoziative Einzugsspektrum des Bauwerks Turm ist weit, die von ihm ausgehenden Signalwirkungen ebenso. Bollwerke der Verteidigung, vogelperspektivischer Überblick über das Terrain, leuchtende Orientierungssützpunkte an der Küste, Sender und Symbol, das alles sind uns Türme. Auch die techikfaszinierten Aufbruchstimmungen seit dem späten 19. Jahrhundert manifestierten sich immer wieder in Türmen: Ingenieursbaukunst des Eiffelturms auf der Pariser Weltausstellung 1889 oder der utopisches Manifest gebliebene Entwurf von Tatlin für den Turm für die III Internationale in Moskau 1919, der in 400 Meter Höhe von einer rotierenden Radio und Funkstation bekrönt hätte sein sollen. Schutz und Trutz, Turmbläser und Glockenspiele, das alles ist obsolet geworden. Aber die Wirkung von Türmen nicht. Die fragile und luftige Konstruktion des auf einer Grundfläche von 15 mal 15 Metern stehenden Klangturms schafft in achtzig Meter Höhe einen Aussichtspunkt, der sowohl über Treppen als auch Panoramalift erreichbar ist und den Blick über den Verwaltungs- und Kulturstadtteil in St. Pölten eröffnet. Die vier Ebenen der gerüstähnlichen Stahl-Glas-Konstruktion dienen der Bespielung mit Klang im weitesten Sinne, experimentell, klassisch, elektronisch. Auf jeder Ebene gibt es einen Galerieraum sowie eine kugelförmige Klangbox zur variablen Bespielung. In der Nacht wird der Klangturm auch zum Leuchtturm. Durch die von innen nach außen strahlende Beleuchtung respektive durch den Einsatz von Videoprojektionen wird der Turm zum vertikal aufragenden Leuchtzeichen.

Text: Elke Krasny
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