architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Haus F., Waidhofen/Ybbs

Ort

3340 Waidhofen/Ybbs
Hohlweg 3
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel

Bautentyp

Einfamilienhaus

Baustoffe

Holz

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 2001

ArchitektIn

MAGK di martin aichholzer di günter klein GNBR (1)

Lage

47° 57' 12'' N
14° 47' 30'' E


Lageplan Lageplan

Das Einfamilienhaus F. wurde mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis ausgezeichnet. Dabei ist auf den ersten Blick gar nicht so besonders viel Holz an dem Gebäude auszumachen.

Dennoch handelt es sich – das Kellergeschoß ausgenommen, um einen reinen Holzbau. Die Außenwände bestehen im Norden und Osten aus einer mehrschichtig verleimten Holzkonstruktion mit außen liegender Wärmedämmung. Teilweise sind sie verputzt, teilweise mit hinterlüfteten Lärchenplatten beplankt. Die Zwischendecke besteht aus massivem Kreuzlagenholz. Die Dachkonstruktion wurde aus vorgefertigten Holzelementen gefertigt.
Nach Süden und Westen öffnet sich der Baukörper über eine gläserne Hülle, die von einer doppelt geknickten Leimholzkonstruktion getragen wird. In der Horizontalen rührt der Knick vom Grundstücksverlauf her, in der Vertikalen soll er dazu beitragen die Gebäudehöhe optisch zu mildern. Um sommerlicher Überhitzung vorzubeugen gibt es neben außenliegenden Jalousien (Untergeschoß) und Rollos (Obergeschoß) ein Schild mit verstellbaren Holzlamellen, der für Bad und Schlafzimmer zugleich als Sichtschutz dient. Offenheit und barrierefreie Übergänge zwischen Innen und außen kennzeichnen den Wohnraum, der im Westen in einem zweigeschoßigen Luftraum endet.
Das großzügige Haus mit einer guten Balance zwischen Transparenz und zurückgezogener Geborgenheit wurde nach einem umfassenden Ökologie-Konzept erstellt.
Dazu zählt nicht nur die Verwendung nachhaltiger Baustoffe mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, sondern auch die Ausstattung mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung samt Wärmerückgewinnung und Niedertemperaturheizsystem sowie die Regenwassernutzung zur Verringerung des Trinkwasserverbrauchs.
Ökologische Korrektheit und ein komfortables Ambiente mit einer gewissen luxuriösen Ausstrahlung müssen kein Widerspruch sein, signalisieren die Architekten Aichholzer und Klein mit diesem Haus, das dem Materialpurismus eine eindeutige Absage erteilt.

Text: Franziska Leeb
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