architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Forellenbrunnen Waidhofen/Ybbs

Ort

3340 Waidhofen/Ybbs
Freisingerberg
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel

Bautentyp

Kunst im öffentlichen Raum

Baustoffe

Holz

Projektstatus

temporär

Chronologie

Fertigstellung: 1998

KünstlerIn

PRINZGAU/podgorschek (1)

Lage

47° 57' 38'' N
14° 46' 25'' E


Lageplan Lageplan

Die Auseinandersetzung mit der Frage nach der Bedeutung eines Brunnen als Stadtmobiliar war Ausgangspunkt des Beitrages von PRINZGAU/podgorschek im Rahmen des "Perimeter", einem temporären Projekt von Kunst im öffentlichen Raum in Waidhofen.

Der „Forellenbrunnen“, an einem prominenten Punkt zwischen Unterem Stadtplatz und Freisinger Berg gelegen, ist ein historisierendes Relikt aus den 50er Jahren. Unter dem Titel „Trompe-l´oeuil“ widerfuhr dem Brunnen durch die Intervention des Künstlerteams eine Fokussierung seiner ursprünglichen Bedeutung im Zentrum der Stadt. Durch die Umfahrung des Forellenbrunnens im täglichen Autoverkehr hatte dieser seine Rolle als Treffpunkt verloren.
PRINZGAU/podgorschek rückten die Bestimmung des Wasserspenders zurecht und schufen durch einen Verbau im Herzen des Geschehens eine Rückzugsoase in der Stadt. Ein halbrundes Gerüst wurde mit gelben Dokapressspanplatten innen verkleidet und außen mit einer bläulichen genoppten Folie, die bei der Abdeckung von Schwimmbecken eingesetzt wird, überzogen. Darin wurde eine erhöhte Sitzbank aus Holz angebracht, die guten Ausblick auf die grüne Wasseroberfläche des Steinbeckens ermöglichte. Eine Pumpe erzeugte Wasserwirbel. Wer sich im geschützten Raum aufhielt, konnte nicht nur dem rotierenden Wasser, sondern auch dem Stadtgeschehen mit Blick Richtung Oberen Stadtplatz zusehen. Wäre das Konzept wie ursprünglich vorgesehen in einer vollständigen Ummantelung des Brunnens realisiert worden, wovon jedoch aufgrund der finanziellen Möglichkeiten abgesehen wurde, hätte der Raum noch mehr den Charakter eines meditativen Rückzugsortes erhalten, wie etwa in der bestehenden Bambusellipse von PRINZGAU/podgorschek im Hof des Wiener Spitals SMZ-Ost. Im Gegenzug konnte ein wesentlicher städtischer Faktor erfüllt werden: Sehen und Gesehen werden.

Text: Theresia Hauenfels
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