architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Siedlung Klein Hain

Ort

3107 Klein Hain
St. Pölten
Mostviertel

Bautentyp

Wohnhaus Siedlung

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1998

ArchitektIn

Gottfried Haselmeyer (3)

Lage

48° 11' 53'' N
15° 38' 19'' E


Lageplan Lageplan

Nur vier Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt liegt das Straßendorf Klein-Hain. Das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die neue Verwaltungsmetropole macht dem Ort zu schaffen.

An den Ortsrändern schreitet die Zersiedelung voran, es fehlt an städtebaulichen Räumen. Bei der Wohnhausanlage am nördlichen Ortsrand unternahm Architekt Gottfried Haselmeyer den Versuch, das Thema des Angers zu aktualisieren und mit der verdichteten Wohnform der Zersiedelung entgegenzuwirken. Zwei von der Straße abgesetzte parallele Baukörper mit je zwölf und ein westlicher Riegel mit 24 Mietwohnungen umschließen einen zentralen, von Baumreihen gesäumten Freiraum. Die Bebauung bildet eine neue Ortskante, ähnlich jenen mächtigen Gehöften, die in manchen Nachbarorten die Dorfränder fassen.
Die öffentliche Zone und die privaten Grünflächen in den Privatgärten existieren in kultiviertem Nebeneinander, wobei die Parkplätze für die auf dem Land unverzichtbaren PKW’s einen Filter zwischen den beiden Bereichen bilden. Die dreigeschossigen Baukörper sind mit einem Pultdach, das nach Süden bzw. beim längeren Riegel nach Westen, ansteigt, gedeckt. Die Auskragung der jeweils mittleren Geschosse an den Eingangseiten verhalf der Anlage im Volksmund zur Bezeichnung „Rucksackhäuser“. Die Eingangsbereiche sind transparent gehalten und sorgen zusammen mit einem Schlitz aus Glasbausteinen im ersten Obergeschoß und einem Oberlichtkasten für eine sonnige Stimmung im großzügig dimensionierten Stiegenhaus, dessen Vertikalität durch einen Luftraum über dem Eingang betont wird. Nach Süden öffnen sich die Häuser mit Wintergärten, Loggien und Balkonen.
Die Räume der Wohnungen gruppieren sich jeweils um einen relativ großen Vorraum. Zu den Sonnenseiten hin liegen jeweils die Wohnräume, die als offene Einheit mit Küche, Essplatz und Wohnbereich konzipiert sind. Gartenseitig ist den Erdgeschoßwohnungen ein um ein paar Stufen abgesenkter Wintergarten vorgelagert. Solide, schlichte Wohnhausanlagen wie diese, die sowohl siedlungsstrukturell gut überlegt sind als auch vernünftig bewohnbare Grundrisse aufweisen, waren in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eher die Ausnahme als die Regel.

Text: Franziska Leeb
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