Pfarrkirche Hl. Michael
3108 St. Pölten-Wagram
Unterwagramer Straße 48
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Kirche Kapelle
Glas
Ziegel
ausgeführt
Baubeginn: 1937
Fertigstellung: 1938
48° 12' 17'' N
15° 38' 59'' E
Auffälligstes Merkmal des gesüdeten Kirchenbaus mit schlichter Putzfassade ist der freistehende Glockenturm. Ein Laubengang verbindet diesen Turm mit Kirche und Pfarrhof.
Der kreuzförmige Grundriss der Kirche fügt sich additiv aus dem annähernd quadratisch angelegten Saal mit Kassettendecke, der Marienkapelle im Osten und der Sakristei im Westen zusammen. Der kubische Ambo setzt die Betonung des Geometrischen fort. In den hohen Glasfenstern im Chor, die Reinhold Klaus 1938 gestaltete und 1963 um zwei weitere ergänzte, gruppieren sich Heilige um die Mittelfigur des Hl. Michael, dem Patron der Pfarre. Im unteren Bereich der Fenster sind Stadtveduten von St. Pölten zu sehen. Die bildliche Darstellung der Stadt betont die Zugehörigkeit des Vororts Unterwagram zu St. Pölten: Im Jahr 1922 war diese Kernsiedlung der heutigen Landeshauptstadt eingemeindet worden, eine rege Bautätigkeit folgte.
Die Kirche gehört zum Spätwerk des St. Pöltener Architekten und oftmals unterschätzten Wagner-Schülers Rudolf Wondracek, der 1942 im 56. Lebensjahr verstarb. In seiner nüchtern klaren Formensprache spiegelt sich seine Auseinandersetzung mit der internationalen Moderne wider.