Neuapostolische Kirche St. Pölten
3100 St. Pölten
Wiener-Straße 189
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Kirche Kapelle
Beton
Holz
Glas
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 2003
48° 12' 22'' N
15° 38' 27'' E
Die neuapostolische Kirche definiert die Anforderungen an einen sakralen Raum sehr genau. Beim geladenen Wettbewerb zum Bau der neuapostolischen Kirche in St. Pölten wurde das Projekt des Büros Haselmeyer ausgewählt und umgesetzt.
Der weiße Kubus wurde – weithin erkennbar - mit dem Symbol der Kirche, einem Kreuzzeichen mit Wellen und Sonnenmotiv in Nirosta versehen. Die neuapostolische Kirche verfügt weltweit über 11 Millionen Angehörige, die Gemeinschaft in St. Pölten besteht aus 35 Mitgliedern (Stand 2006). Für diese schufen Gottfried Haselmeyer und Heinz Frühwald unter strikter Berücksichtigung des Kostenrahmens eine schlichte und zugleich ausdrucksstarke Kirche. Der Eintritt erfolgt über eine Eingangsnische, die das regulär erforderliche Vordach ersetzt. Im Andachtsraum schwebt eine abgesetzte Decke wie eine Wolke über dem Geschehen. Die Eisenrahmenkonstruktion kam ohne sichtbare Auflagen zum Einsatz und leitet das von oben kommende Tageslicht seitlich weiter. Mit dieser technischen Lichtführung interpretierten die Architekten das Glaubensbekenntnis: Auch wenn man das Licht nicht direkt sehen kann, ist es präsent. Das Innere der Kirche wurde sorgfältig mit Vertäfelungen in gedämpfter Eiche gestaltet. Aus Kostengründen wurde jedoch bei der Orgel und bei der Bestuhlung, für die eigens entwickelte Eichenbänke zum Einsatz gekommen wären, auf gespendetes Mobiliar zurückgegriffen. Der rote Altar ist dazu ein Konterpunkt.
Text: Theresia Hauenfels