Brillgrabenbrücke
3161 St. Veit an der Gölsen
Lilienfeld
Mostviertel
Städtebau Freiraum
Verkehr
Holz
ausgeführt
Fertigstellung: 1998
Marktgemeinde St. Veit an der Gölsen (1)
48° 2' 29'' N
15° 40' 15'' E
Das Jahrhunderthochwasser 1997 zerstörte die Brillgrabenbrücke und machte die Errichtung einer neuen notwendig. Die Entscheidung für den Baustoff Holz schuf für den waldreichsten Bezirk von Österreich, Lilienfeld, ein Denkmal des alltäglichen Gebrauchs.
Bedingung für eine Tragwerkskonstruktion war die Einhaltung des Kostenrahmens wie für eine konventionelle Stahlbetonbrücke, die von Robert Salzers Entwurf letztlich sogar unterboten wurde. Die überzeugende Einfachheit der Konstruktion reagiert auf die topografischen Gegebenheiten und die ökonomischen Möglichkeiten. Drei Zwillingsträger bilden das Haupttragsystem der 35m langen und 4,5 m breiten Brücke. Aus statischen Überlegungen beträgt das Verhältnis der Felder 4:5:4, das größere Mittelfeld optimiert den Hochwasserabfluß.
Der verwendete Konstruktionsraster ist 2,67 m und kommt in den Feldern der Brücke als auch im Abstand der Geländerhaltungen zum Ausdruck. Die ausführende Firma, Kulmer Holzleimbau, setzte auf einen hohen Vorfertigungsgrad der Brückenkonstruktion. Die leichte Bogenform prägt das markante Erscheinungsbild der Brücke. In dieser zum Bogen geformten Überhöhung spielen gestalterische Überlegungen und funktionale, Lösung der Entwässerungsprobleme sowie erhöhtes Hochwasserabflußprofil, zusammen. Die in Längsrichtung ausgerichteten Lamellen, deren Abstände nach oben kontinuierlich zunehmen, unterstützen den Gestus des Brückenschlags zwischen zwei Ufern.