Saniert mit zeitgenössischen Akzenten

Am 3. Oktober 1913 wurde die „Mödlinger Bühne“ eröffnet, die der österreichische Filmpionier Karl Juhasz als Jugendstiltheater erbauen hatte lassen.

Im Jänner 1923 dirigierte Arnold Schönberg hier ein Programm, in dem nicht nur Beethoven und Mahler, sondern auch Schönberg zur Aufführung gelangten. Bis heute ist dieser Kino- und Theaterraum das einzige noch erhaltene Jugendstiltheater in Niederösterreich.
Die Architektin Elsa Prochazka führte in den Jahren 1993-1994 eine aufwändige Restaurierung durch, die mit respektvollen, aber dennoch starken Akzenten den Glanz des Festlichen und die Sprache der Gegenwart in den Raum der Vergangenheit hineinführte. Die Bestuhlung des 304 Sitzplätze fassenden Saals wurde mit dunkelblauen Fauteuils erneuert. Eine der Raumakustik dienende Wandverkleidung kam im Zuschauerraum ebenfalls hinzu. Als wichtigsten gesellschaftlich-kommunikativen Raum des Theaters, aber auch des Kinos kann man das Foyer begreifen. Nur dieses konnte gänzlich neu gestaltet werden, alle anderen Räume hatten strikte denkmalpflegerische Vorgaben. Als Foyerboden wurde grau gestreifter Terrazzo gewählt. Im Buffet führt ein mit orangem Leder bezogenes Sofa an drei Seiten vor den holzvertäfelten Wänden entlang. In die wellenförmigen Auslassungen dieses raumkonstituierenden Sitzmöbels sind die messinggedeckten Tischchen platziert. Aktuelle, aber auch alte Kinoplakate über den breiten Eingangstüren stimmen die Wartenden auf die Vorführung ein.