Gepflanzte Erinnerungsspuren
Im Jahr 1999 wurde der Garten des Schönberg-Hauses im vornehmen Villenviertel Mödlings von der Wiener Landschaftsarchitektin Maria Auböck gemeinsam mit Annalisa Mauri neu gestaltet.

Das Haus in der Bernhardgasse 6, in dem Schönberg zwischen 1918 und 1925 mit seiner Familie lebte, gilt als Wiege der Zwölftonmusik, die hier im Arbeitszimmer ihren Anfang nahm. Das in Vergessenheit geratene Haus wurde in den 1970er Jahren vor dem Abriss bewahrt, 1974 als Gedenkstätte eröffnet und 1999 saniert. Zu Schönbergs Zeit war der Garten einfach gestaltet, ein Zaun, eine große Wiese, eine Fliederhecke den Zaun entlang.


Grundidee der Gartenplanung war eine Kombination aus Garten der Erinnerung an den Komponisten Schönberg, Raum für Konzerte sowie Schaugarten. Auf dem Bunker wurden zwei Grassitzstufen für die Konzertaufführungen geschaffen. Vor der Veranda unter dem Kirschbaum gibt es einen Platz aus Gneisplatten für die MusikerInnen. Ein kleiner Sitzplatz unter dem Apfelbaum kann für Erfrischungen bei den Veranstaltungen dienen. Hinter dem Bunker und vor der Feuermauer wurden hohe Berliner Lorbeerpappeln gesetzt und dazwischen Kaskaden-Sommerflieder, die Bepflanzung ist eine Erinnerungsspur und knüpft Schönbergs Berliner Zeit anknüpfen. Ein Gräserbeet umgeben von weißem Hibiscus führt zur so genannten musikalischen Hecke aus Liguster, immerrünen Eiben und Rothölzern. Vor dieser frei definierten Hecke liegt ein geometrisches Beet aus Astern, Waldsteinia und Symphytum, das die Gartengestalterinnen mit einer Partitur vergleichen. Der alte Kirschbaum im Herzen des Gartens bekommt eine historische weiße Rose, die Ramblerrose, hinzu gestellt. Beim Hauseingang gibt es als kalifornische Erinnerungsspur silbergraue Yucca und weiße Rosen.