Landhaus Khuner am Kreuzberg
2650 Payerbach
Kreuzberg 60
Wiener Neustadt
Industrieviertel
Freizeit Sport
Hotel Fremdenverkehr
Wohnhaus Siedlung
Holz
ausgeführt
Planung: 1929
Fertigstellung: 1930
47° 40' 21'' N
15° 50' 36'' E
Gegen das Ländlich-Malerische
Die „Regeln für den, der in den Bergen baut“, notierte Adolf Loos im Jahr 1913: Baue nicht malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mauern, den Bergen und der Sonne. Der Mensch, der sich malerisch kleidet, ist nicht malerisch, sondern ein Hanswurst.“
Am Semmering, dem traditionellen Wiener Naherholungsgebiet, plante Loos für den Wiener Lebensmittelindustriellen Khuner im krisengeschüttelten Jahr 1929, als die Semmeringentdecker bereits wieder auf dem Rückzug waren, dieses Sommerhaus, das er auch einrichtete. Dieser völlig abgeschiedene, im Wald gelegene Holzblockbau mit dem Unterbau aus Bruchstein zitiert konstruktiv die Bauernhausbauweise, aber setzt sich in der inneren Raumkomposition dezidiert davon ab. Das kompakte, rechteckig geschlossene Haus ist mit dem abfallenden Hangterrain verschnitten. Das wenig gesattelte Pfettendach ist zinkverblecht, ein aus dem Hausblock geschnittener Kubus bildet die windgeschützte Nische für die Terrasse. Das Innere ist nach den Pinzipien des Raumplans entwickelt, der den Grundriss im Dreidimensionalen löste. Die Eichendeckenbalcken gehen als sichtbare Konstruktionsbalken von einer Tragwand zu anderen. Die Ausführung stammt von dem Reichenauer Baumeister Alexander Seebacher. Seit 1959 ist es als Hotel Alpenhof Kreuzberg bekannt, bietet Platz für 24 Personen und wird als Familienbetrieb von der Familie Steiner geführt. Seit 1963 steht das Haus unter Denkmalschutz.
Text: Elke Krasny