Im Cottageviertel von Perchtoldsdorf liegt an einem Hügel eine Villa, die vom bedeutenden Pädagogen Alois Th. Sonnleitner (1869-1939) von 1916 bis zu dessen Tod bewohnt wurde.

Der Autor erfolgreicher Jugendbücher, u.a. die Trilogien „Höhlenkinder (1918-1920) oder „Hegerkinder“ (1923-1928), wurde in Daschitz, Tschechien, als Alois Tlučhoř geboren, seinen Künstlernamen wählte er nach der Hausinschrift „Auf der Sonnleiten“. Im österreichischen Dialekt ist die „Leitn“ oder „Lettn“ eine Hangwiese, im konkreten Fall des besagten Grundstücks eine sonnige. Auf einer historischen Fotoaufnahme von 1920 ist über der Hausinschrift noch nicht das nunmehrige Relief von Alois Th. Sonnleitner zu sehen. Dieses zeigt den „Wotan von Perchtoldsdorf“, wie ihn seine Zeitgenossen aufgrund seines Auftretens mit herabwallendem Haar und Schlapphut nannten, im Profil und erinnert ebenso wie eine Gedenktafel an den früheren Besitzer.

Die Pläne zur Villa entsprechen dem nahe gelegenen Haus Hyrtlallee 28-30, das 1912 errichtet worden war und bei dem im Gegensatz zur Walzenstraße die Flieseneinfassung der Fenster erhalten sind, die auf der bereits erwähnten Fotoaufnahme noch zu sehen sind. Von der Sprossenteilung der Fenster bis zum Korbbogen der geschlossenen Loggia im Südosten entspringt die Villa der Formenwelt des Jugendstils. Dem segmentbogenförmigen Blendgiebel ist eine Terrasse vorgesetzt. Der raue sandfarbene Putz vermittelt ein authentisches Bild.