Villa Ovessa
2380 Perchtoldsdorf
Herzogbergstraße 74
Mödling
Industrieviertel
Einfamilienhaus
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 1896/1925
48° 6' 43'' N
16° 15' 41'' E
In der Herzogbertstraße, die vornehmlich von Villen und repräsentativen Einfamilienhäusern geprägt ist, liegt ein Haus aus dem Jahr 1896, das 1925 nach Eigentümerwechsel um ein Geschoss erweitert wurde.
Ursprünglich diente das ebenerdige Gebäude seinem ersten Eigentümer, Leopold Gsandtner, der Landwirtschaft. Mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgte der Umbau vor dem zeithistorischen Phänomen der Sommerfrische. Aufgrund der begünstigten klimatischen Bedingungen und der pittoresken Lage wurde Perchtoldsdorf bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert für viele Wiener attraktiver Standort, und das Interesse des Wiener Bürgertums am Erwerb von Perchtoldsdorfer Landhäusern stieg stetig. Weingartengebiete wurden sukzessive zu Bauland umgewandelt und Perchtoldsdorf zunehmend aufgeschlossen.
Für Bauherrin Irma Ovessa vergrößerte Architekt Franz Jandl das Haus in der Herzogberstraße, indem er Pfeiler vor die Südfront, z.T. auch vor die Westfront, setzte, zu denen das Stockwerk vorgezogen wurde. Die Villa fällt durch ihre plastische Fassadengestaltung mit Kapitellen, Pfeilern und dem rhythmisch gegliederten Stockwerkgesims auf, dessen Muster sich ebenfalls im Gesims über den Fenstern wiederfindet. In der Geometrisierung der Sprossen in Rauten und Quadrate artikuliert sich die Formensprache des Jugendstils. Vor dem glatten elfenbeinfarbenen Untergrund der Fassade kommt die Musterung, durch einen Farbakzent in Form dunkelgrüner Blecheinrahmungen, deutlich zum Ausdruck.