Haus M.
2380 Perchtoldsdorf
Schweglergasse 4a
Mödling
Industrieviertel
Einfamilienhaus
Beton
Ziegel
ausgeführt
Baubeginn: 1960
Fertigstellung: 1962
48° 7' 33'' N
16° 16' 31'' E
In dem kompakten Einfamilienhaus zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung von Hans Puchhammer und Gunther Wawrik, die von 1961 bis 1980 zusammen arbeiteten, mit den konstruktiven Aspekten des Bauens und deren materiell lesbar werdenden Bedeutungsebenen.
In der frühen Arbeit von Puchhammer und Wawrik Anfang der 1960er Jahre zeigt sich, wie die damalige Wiederentdeckung der Wiener Moderne der Zwischenkriegszeit, die sich intensivierende Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Adolf Loos und Josef Frank, sowie die Salzburger Sommerakademie bei Konrad Wachsmann, die einer ganzen Generation österreichischer Architekten wie Gustav Peichl, Hans Hollein, Friedrich Kurrent, Ottokar Uhl, Czech oder eben Hans Puchhammer und Gunter Wawrik ab 1956 die Augen für das industrielle Bauen öffnete, ihre direkt ablesbar werdenden, wirksamen Fortsetzungen im Gebauten fanden. Die beiden Geschoße des Kubus heben sich deutlich voneinander ab: unten schwerer und erdverbunden, oben leicht und einfach. Die konstruktiven Elemente des Bauens, mit deren Einsatz und Verhältnissen deutlich gearbeitet wird, bringen sich auch materiell in dem kleinen Haus zum Ausdruck: ein Skelett aus Beton, eine Außenverkleidung aus Eternitplatten, eine Innenverkleidung aus behandelten Spanplatten sowie das Ziegelmauerwerk des Erdgeschosses.
Text: Elke Krasny