Thermalstrandbad Baden
2500 Baden
Helenenstraße 19-21
Baden
Industrieviertel
Freizeit Sport
Ziegel
ausgeführt
Baubeginn: 1926
Fertigstellung: 1926
48° 0' 21'' N
16° 13' 6'' E
Auf dem Gelände eines ehemaligen gräflichen Sommersitzes entstand in der Zwischenkriegszeit in Baden das Thermalstrandbad. Den Architekturwettbewerb konnte Architekt Alois Bohn für sich entscheiden. Im Auftrag der Stadt Baden unter Bürgermeister Josef Kollmann wurde das Bauvorhaben 1926 innerhalb von 16 Wochen ausgeführt.
Die Bauten sind abgesehen von den Bassins auch nach mehreren Neugestaltungen weitestgehend erhalten. Die repräsentative Architektur manifestiert sich in einer Mischform zwischen spätem Sezessionismus und Neuer Sachlichkeit. Die Art-Deco Eingangshalle, in der eine Badeszene in Glasmalerei dargestellt ist, verfügt über eine kassettierte Decke. Die symmetrisch gehaltene, langgestreckte Anlage hat hohe Oberlichte und ein Flachdach. An den Seitenflügeln sind die dreibahnigen Fenstergruppen vertikal angeordnet.
Mit dem Thermalstrandbad konnte Baden seine Rolle als Kurort ausbauen. Nach dem Vorbild Grado wurde der europaweit größte künstliche Sandstrand geschaffen. Dafür wurden 50 Waggons Sand aus Melk angeliefert, die vor den Bassins über eine Schotterschicht aufgeschüttet wurden. Auf einer Fläche von 25.000 m2 wurde das mutige Vorhaben durchgeführt. Als Superlativ der damaligen Zeit kann auch das 100m Bassin bezeichnet werden, das später durch zwei 50m Becken ersetzt wurde. Die Einweihung des Sprungturms erfolgte bei der Eröffnung durch die damalige österreichische Sprungmeisterin Klara Bornett. Statt der bislang rigiden Geschlechtertrennung der Mineralschwimmschule wurde im Thermalstrandbad – bisweilen von konservativer Seite argwöhnisch beobachtet – seit Anbeginn gemeinsam geschwommen.