Silo Pottendorf
2486 Pottendorf
Bahnstraße 35
Baden
Industrieviertel
Sonderbauten
Beton
Fertigstellung: 1989
47° 54' 22'' N
16° 23' 47'' E
Niederösterreich ist Siloland. Hoch ragen die monolithischen Türme auf und werfen ihre Schatten über die Umgebung. In ihren unterschiedlichen Formen sind sie ikonische Zeitzeichen der landwirtschaftlichen Nutzung.
Im Jahr 1989 wurde der über 60 Meter hohe Getreidesilo realisiert. Der Entwurf von Diether S. Hoppe setzt auf die authentische, unverkleidete Wirkung von Konstruktion und Material. Silos selbst sind die gleichzeitig archaischen wie industrialisierten Zeichen der Landwirtschaft, die in ihrer für sich selbst sprechenden Skulpturalität die Landschaft prägen. Diether S. Hoppe, der im Umfeld der visionären Strömungen der 1960er Jahre an der Technischen Universität mit Günther Feuerstein oder Zamp-Kelp zusammenarbeitete, beschäftigte sich über viele Jahre konsequent mit Fragen des Industriebaus, mit Minimal- und Membrankonstruktionen und wurde im Jahr 2005 zum Honorarprofessor Industriebau für Architekten und Entwerfen ernannt.
Der Siloturm wurde in Gleitbetonweise errichtet. Das sieht man. Die Farbigkeit ist die konstruktive Spur des Materials während des Bauprozeses selbst, der sich quasi als gebaute Erinnerungsspur in der Farbigkeit zeigt. Während die Schalung hochgezogen und gefüllt wurde, entstand der Wechsel zwischen helleren und dunkleren Schichten. Der einzige manifeste Gestaltungseingriff in die Minimalform ist das V-förmig eingeschnittene Glasdach.