Haus in Klosterneuburg
3400 Klosterneuburg
Neidhardgasse 50
Wien - Umgebung
Industrieviertel
Einfamilienhaus
Beton
Glas
ausgeführt
Planung: 2002
Baubeginn: 2003
Fertigstellung: 2004
48° 18' 7'' N
16° 18' 44'' E
Mauerweiß, edelstahlleuchtend und fenstertransparent zeigt sich das kleine Haus in schräger Hanglage von verschiedensten Seiten. Architektin Constance Weiser nutzte das Hanggrundstück des vormaligen Weingartens für dynamische Blickbeziehungen.
Die Hangneigung wird von der visierähnlichen Dachschräge des Hauses übernommen. Die großzügig eingeschnittenen Öffnungen stellen vielseitige Außenraumbezüge her. Das seitlich heruntergezogene Dach ist aus Edelstahl. Das schräg vorgezogene Pultdach dient dem großen verglasten Bereich zur Südterrasse als Schattenspender wie Regenschutz. Geheizt wird fast ausschließlich mit Solarkollektoren für Warmwasser und Fussbodenheizung. Die Dynamik der Blickbeziehung in den Außenraum setzt sich im Innenraum konsequent fort. Von einem zentralen, offenen Stiegenhaus hat man Durchblicke über die gesamte Raumdiagonale des jeweils um ein halbes Geschoss versetzten Innenraums. Der Wohnraum hinter der Terrassenverglasung erzeugt mit seiner Galerie ein Raumkontinuum. Die Blickregie ist raumkonstitutiv: man kommt von der außenliegenden Treppe, sieht bereits einen Teil des offenen Wohnbereichs, aber eben nur einen Teil. Oder man kommt vom unteren Eingang, steht mitten im Wohnraum, geht in die Küche hinauf. Ein Halbstock höher liegt der Schlafbereich mit Bad und Galerie. Das markante Übereckfenster markiert das große Arbeitszimmer mit Blick auf den Bisamberg. Das Haus soll generationenflexibel mitwachsen können: aus dem Arbeitszimmer könnten zwei Kinderzimmer für die Enkel des Bauherren werden, aus Gäste- und Saunabereich eine barrierefreie kleine Wohnung mit eigenem Eingang.
Text: Elke Krasny