Stadttheater Baden
2500 Baden
Theaterplatz 7
Baden
Industrieviertel
Theater Musik Kino
Ziegel
ausgeführt
Wettbewerb: 1899
Fertigstellung: 1909
Helmer & Fellner Helmer & Fellner (1)
48° 0' 34'' N
16° 14' 6'' E
Der Neubau des Badener Stadttheaters in den Jahren 1808/1898 erfolgte durch die Theaterbauprofis der österreichisch-ungarischen Monarchie: das Großbüro Helmer & Fellner.
Knapp 50 Theaterbauten von Wien bis Sofia, von Zagreb bis Hamburg, stammen aus der Bürogemeinschaft von Ferdinand Fellner dem Jüngeren und Hermann Helmer. Die meisten der Bauten sind bis heute, so wie auch das in Baden, funktionstüchtig in Betrieb. Das Großbüro Helmer & Fellner mit bis zu 20 Mitarbeitern etablierte seine Monopolstellung durch die strikteste Einhaltung der Feuerschutzbestimmungen, was nach dem katastrophalen Ringtheaterbrand von 1881 ein großes Anliegen war. Die exzellente Raumakustik und den perfektionierten Einsatz neuester Bühnentechnologien. Wiewohl die Signatur Helmer & Fellner den Theatern ablesbar ist, entwickelten sie keinen ausgesprägten Helmer & Fellner-Stil, sondern adaptierten spielerisch und gekonnt die unterschiedlichen Stillagen als typologisch eingesetztes Formenreservoir, das sie innerhalb bestimmter Bezüge variierten. Das Badener Stadttheater mit seiner klassizistischen Formensprache folgt der von ihnen modellhaft entwickelten Dreiteilung von Vorderhaus, Saalbau und mittels eisernem Vorhang abtrennbaren Bühnenhaus. Zeitgenossen schätzten an Hellmer & Fellner die Einhaltung von Kostenrahmen und Zeitplänen ebenso wie den gekonnnten Umgang mit neuen Bautechnologien. Das Jubiläums-Stadttheater in Baden ersetzte den zu klein gewordenen Biedermeiertheaterbau von Josef Kornhäusl aus dem Jahr 1812.
Text: Elke Krasny