Wohnhausanlage Purkersdorf Hildgasse
3002 Purkersdorf
Dr.-Hild-Gasse 2-8
Wien - Umgebung
Industrieviertel
Wohnhaus Siedlung
Beton
ausgeführt
Planung: 1972
Baubeginn: 1974
Fertigstellung: 1976
48° 12' 34'' N
16° 10' 42'' E
Anfang der 1970er Jahren stellte sich die Stadtgemeinde Purkersdorf gemeinsam mit den Architekten Prader, Fehringer, Ott der Aufgabe, ein partizipatives Wohnbauprojekt zu schaffen. Zu den ersten Fragen gehörte die Wahl des Standortes: ein zentral gelegenes Grundstück in Ruhelage.
Nach einer sozialökonomischen Analyse und 14 Verbauungsstudien wurden Modelle der Wohnhausanlage im Rathaus ausgestellt. Entstanden ist ein Wohnbau mit 72 Einheiten auf einer Wohnnutzfläche von 6595 m2. Als zweiteilige Baugruppe angelegt, wurden jeweils fünf Stiegen gestaffelt. Den Baukörpern in Sichtbeton wurde durch die jeder Wohnung vorgelagerte Veranda ein akzentuiertes Profil eingeschrieben. Bei den Wohnungen – 4 pro Geschoss – konnten die Nutzer bei Raumaufteilung sowie Größe mitbestimmen, jedoch mit gewissen Einschränkungen bei den Nassräumen. Die Variation bei Fenstern und Glaswänden unterlag ebenfalls den Bewohnern. Die Integration der bis heute aktiv genutzten Hausschwimmbadeanlage plus Sauna basierte auf einem Gemeinschaftsentschluss. Die Wohnzufriedenheit scheint ungebrochen.
Der erheblich höhere Planungs- und Bauleitungsaufwand auf Seite der Architekten sowie der größere Verwaltungsaufwand der Genossenschaft, konkret der „Alpenland“, fand keinen preislichen Niederschlag für die Benutzer. Zugleich wurde in einem Beitrag in architektur aktuell von 1977 der Wunsch nach verstärkter Förderung formuliert, damit das partizipative Planungsmodell nicht bestraft werde.