Ein Stadion wie ein Transistorradio
Auf kleinst möglichem Raum wurden im Ziel- und Lagergebäude des Umdasch-Stadions die Funktionen geschachtelt und gestapelt. Die komprimierte Funktionalität führt zu sportlicher Eleganz ohne jeglichen Schnörkel.

Der in nur wenigen Wochen errichtete vorgefertigte Stahlrahmenbau übersetzt jede Funktion 1:1 in Architektur. Benötigt wurde er für die Österreichischen Leichtathletikmeisterschaften 1996. Die geplante Nachnutzung durch den Fußballclub ist nicht erfolgt. Die Reduktion durch die Funktionen wirkt wie ein sportlicher Anklang an die Frühzeit der Moderne.
Erste und unterste Ebene ist das Lager für Hürden, Stäbe und ähnliches, gekennzeichnet durch die ordentlich verschlossenen Garagentüren. Die Stülpschalung dieses Lagerteils überzieht auch die gesamte Rückseite. Die zweite gegenüber der ersten zurückspringende Ebene bietet Raum für die Sportlergarderoben wie für die Funktionäre. Die dritte Ebene mit der blendfreien schrägen Glasfassade ist die Besuchergalerie mit Kaffeehaus, den VIPS vorbehalten. Neben diesem Quader steht der schlank proportionierte Zielturm mit wandhohen Glasscheiben. Oben ist eine runde Aussichtskanzel gelandet, der Programmknopf des Transistorradios. Sechs Fahnenmasten, wie leichte Antennen, setzen die Struktur des Tragskeletts fort. Im Turm wird die Anmeldung durchgeführt sowie die Zeitnehmung, Journalisten können live aus dem Stadion berichten. Der kompakte und leicht wirkende Bau steht direkt beim Zieleinlauf des achtbahnigen Ovals, neben der Zuschauertribüne.