Reichsbahnhäuser
2700 Wiener Neustadt
Pernerstorfer Straße 11, 11a
Wiener Neustadt (Stadt)
Industrieviertel
Wohnhaus Siedlung
Ziegel
ausgeführt
Planung: 1938
Fertigstellung: 1939
47° 49' 30'' N
16° 14' 37'' E
In der Pernerstorfer Straße, der Fortsetzung der Wöllersdorfer Straße stadteinwärts, liegen zwei Wohnblocks, die knapp vor dem Zweiten Weltkrieg geplant wurden.
Die Straße ist nach dem ursprünglich deutschnationalen und später sozialdemokratischern Politiker Engelbert Pernerstorfer (1850-1918) benannt, der den Wahlbezirk Wiener Neustadt-Neunkirchen im Reichsrat vertrat. Die Wohnhäuser waren – so Weihsmann – als Ausgangspunkt einer „Prachtstraße“ angedacht und wurden für die Betriebsangehörigen der Reichsbahn errichtet. Nur wenige Tage nach dem Anschluss Österreichs war die Bundesbahn der Reichsbahn eingegliedert worden. Die Einreichung zum Wohnbau erfolgte im Juni 1938, der Entwurf stammte von Wilhelm Hubatsch und Fritz Grüll. Der Stil der bestehenden Bebauung, wie der benachbarte „Pernerstorfer-Hof“, eine Wohnhausanlage aus dem Jahr 1928, wurde für die Häuser der Reichsbahn aufgegriffen. Die Fassade ist nüchtern gehalten. Die u-förmige Anlage, die aus einem größeren und einem kleineren Bauteil besteht, besitzt ein monumentales Eingangsportal. Die Größe der insgesamt 106 Wohnungen variiert und umfasst in Form von Kleinstwohnungen mit Gangklosett auch weniger komfortable Ausstattung. Die Begrünung der Anlage konnte nicht wie geplant umgesetzt werden. Der Mödinger Architekt Wilhelm Hubatsch war in den Nachkriegsjahren u.a. am Entwurf des Meinl-Geschäftshauses am Kärntner Ring in Wien und der EVN-Direktion in Maria Enzersdorf beteiligt.
Text: Theresia Hauenfels