Mahnmal im Hammerpark
3100 St. Pölten
Hammerpark
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Gedenkstaette
Kunst im öffentlichen Raum
ausgeführt
Fertigstellung: 1988
48° 11' 49'' N
15° 37' 45'' E
Der Problematik, ein Mahnmal zu schaffen, stellte sich Hans Kupelwieser nicht erst mit seiner Arbeit für den jüdischen Friedhof in Krems, sondern bereits 1988 in St. Pölten.
In einem Park, in dem während des zweiten Weltkrieges Widerstandskämpfer erschossen wurden, erinnert eine begehbare Skulptur an die Opfer. Ausgeschrieben als Wettbewerb der Niederösterreich Kultur, verpflichtet sich die Realisierung des Siegerprojektes durch Hans Kupelwieser der Memoria, nicht dem Mahnen. Der Ansatz des Bildhauers bleibt im konkreten Fall ein formaler, der ohne inhaltliches Pathos auskommt. Bei der Herstellung der Plastik aus Stahl ließ Kupelwieser nicht nach Entwurf anfertigen, sondern legte selbst Hand an.
Ein geschützter Raum, der nach oben hin den Blick auf die Bäume des Parks und den Himmel freilässt, wird als hohe Schale mit zwei Meter Höhe und 4 Meter Durchmesser von Stahl umfasst. Das Innere funktioniert als Meditationsraum, bei dem sich durch die Ausblendung äußerer Einflüsse der Eintretende ganz auf das Raumerlebnis konzentrieren kann. In Augenhöhe wurden die Namen der Widerstandskämpfer in Bronzebuchstaben angebracht, darüber dringt durch dreizehn Öffnungen Licht als Symbol für die Opfer in den Hohlkörper aus Stahl. Assoziationen über die semantische Ebene der formalen Umsetzung überlässt Kupelwieser dem Betrachter. Wenn die Lichtöffnungen im Metall an Schüsse, mit denen ein politisches System sich seiner Gegner entledigte, erinnern, ist das eine von vielen möglichen Ansätzen in der Rezeption. Damit entzieht sich der Künstler einer inhaltlichen Festlegung einer Arbeit, deren Wirkung auf der Wahrnehmung einer Raum-und Lichtsituation basiert.