Im Rothschildschloss war bis vor wenigen Jahren die Waidhofner Forstfachschule untergebracht. Im Park steht u.a. eine mächtige Linde. Um das Element „Holz“ zu repräsentieren, hat Christian Eisenberger hoch über dem Boden in den alten Baum einen Verschlag aus Brettern gebaut.

Wie auch in anderen Installationen des Künstlers wird das Material bewusst rau belassen. Die Konstruktion basiert nicht auf statisch-technischen Überlegungen zur Errichtung eines Hauses, vielmehr erinnert es an Nester, die aus gefundenem Material zusammengesetzt werden. Seit seiner Kindheit experimentiert Christian Eisenberger mit Verschlägen in unterschiedlichsten Materialien wie etwa Karton, zuletzt mit großem Erfolg auf der Vienna Artfair im Frühjahr 2008. Ganz bewusst berührt Eisenbergers Konstruktion den Baum im Rothschildpark nur – kein einziger Nagel verletzt die Rinde – und durchdringt ihn alleine als skulpturale Form. Die Aneignung der Baumkrone durch menschliche Hand wird durch die Unmöglichkeit der Begehbarkeit ad absurdum geführt. Es entsteht kein schützender Innenraum, in dem man sich, zwischen den Blättern sitzend, aufhalten könnte. Der vermeintliche Rückzugsort kann alleine von Insekten und Vögeln in Besitz genommen werden.