Palmers-Hochhaus ehem. Eumig
2351 Wiener Neudorf
Palmersstrasse 6-8
Mödling
Industrieviertel
Industrie Bürobauten
Beton
Glas
ausgeführt
Fertigstellung: 1956
48° 5' 34'' N
16° 19' 12'' E
Und Wolken ziehen vorüber
Die spiegelnde Oberfläche des ehem. Eumig-Bürogebäudes dominiert die Industriezone rund um Vösendorf, selbst wenn man auf der Autobahn vorbeifährt.
Der Hersteller von Filmkameras, Radios oder Kassettenrekordern hatte in den 1950er Jahren den renommierten Architekten Oswald Haerdtl mit der Planung beauftragt, der u.a. auch 1953 den Messepavillon von Felten & Guilleaume für die Wiener Messe schuf. Eumig galt als Vorzeigebetrieb: Hier wurde erstmalig in Österreich die 40-Stunden-Woche eingeführt. Anfang der 1980er Jahre ging der Betrieb in Konkurs, das Gebäude wurde an den Wäscheproduzenten Palmers verkauft, dessen grüner Namensbezug als signifikanter Werbeträger bis heute an der Hausoberkante sitzt. Die Besonderheit an Haerdtls Bauweise lag u.a. in der souveränen Proportionenfindung, wie Walter Zschokke am Juni 2000 im Spectrum schrieb: „Natürlich half ihm dabei die Einfachverglasung, die weniger spiegelt als heute die doppelten Scheiben“. Nach dem verheerenden Brand im Jahr 1993 wurde die Fassade erneuert und damit das frühere Gesicht des Hochhauses stark verändert. Statt der horizontalen Fensterbänder wurde eine Gesamtverglasung der Fassade nach Plänen von Architekt Schröfl unter Reimer Dierks, Leiter der Palmers-Bauabteilung, durchgeführt. Während beim Ursprungsbau das Krönchen des Firmenlogos direkt am Dach saß, prangt der grüne, jedoch bereits überholte Schriftzug nun komplett am Kubus. Inzwischen führt der Betrieb ein neues Logo.
Text: Theresia Hauenfels