Seit 1961 im Besitz der Gemeinde, wurde das spätbarocke Schloss Hunyadi in den letzten Jahren für Kultur-Veranstaltungen genutzt. Um den notwendigen Auflagen gerecht zu werden, wurde das Mödlinger Architektenduo Chromy/Schneider mit der Revitalisierung beauftragt.

Die gläserne Fluchtstiege an der Südseite ist sichtbares Zeichen für einen zeitgenössischen Umgang mit historischer Bausubstanz. Die Stiege in Stahlkonstruktion trägt Holzstufen. Die Rasterung der Glasfassade bildet querformatige Flächen, die die längliche Form des Zubaus wiederholt. Zugleich wird dadurch die großflächige Fassade, in der sich der umliegende Park spiegelt, rhythmisiert. Damit wird auch ein Bezug zur Sprossung der Fenster im Altbestand geschaffen. Das Schloss war 1919-1955 Standort der „Maria Enzersdorfer Cakes-, Biskuit- und Teigspezialitätenfabrik“. Bei den Überlegungen zur Neupositionierung des Rathauses von Maria Enzersdorf war auch Schloss Hunyadi im Gespräch. Man entschied sich jedoch letztlich für den jetzigen Standort an der Hauptstraße: Als die ortsbildprägende Villa der Familie Bakalowits an eine Immobilienverwertungsgesellschaft veräußert werden hätte sollen, erwarb die Gemeinde das Haus. Beim Architekturwettbewerb ging das Büro Runser/Prantl als Sieger hervor. Realisiert wurde jedoch eine reduzierte Variante des zweitgereihten Entwurfs, der von Chromy/Schneider stammte. Bauherr war die HYPO Niederösterreich. Ergebnis ist ein quaderförmiger Zubau in Stahl und Glas, der den Altbestand über einen Steg erschließt.