Für den Schlossherren von Ebreichsdorf, Richard Drasche-Wartinberg, realisierte Hans Hollein in den späten 1980er Jahren das Clubhaus des Golfclubs. Die Anlage liegt, ebenso wie der später gegründete Poloclub, im Schlosspark.

Sinn für Architektur hatte schon der Industrielle Heinrich von Drasche-Wartinberg, der am Wiener Ringstraßenbau stark profitierte. Den erhöhten Bedarf an Baumaterial deckte er durch den Ausbau der Wienerberger Ziegelwerke. Dessen historistische Gruftkapelle am Inzersdorfer Friedhof wurde 1892 vom Erbauer des Justizpalastes Alexander Wielemans (1843-1911) entworfen. Das Clubhaus der elitär geführten Sportanlage, die als Solitär mitten im weiten Grün liegt, rekurriert auf keine historischen Stilrichtungen. Der Grundriss trägt Züge einer Basilika. Die erhöhte Positionierung auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel erzeugt einen gewissen wehrhaften Charakter, der durch die beiden als Turm ausgeformten, fahnengeschmückten Gebäudeteile noch verstärkt wird. Dennoch besticht das Gebäude durch eine elegante Silhouette. Gläserne Ausblicke aus dem Gebäudeinneren und umlaufende Terrassen schaffen die richtigen Rahmenbedingungen, das Geschehen auf dem Green kontemplativ mitzuverfolgen. In der leicht abgesenkten Mittelhalle kann man in groß gemusterten Fauteuils verweilen, die Wände sind Altrosa gehalten. Ohne jeden Anflug von Rustikalität wird hier Landleben zelebriert.