Wohnen nach Norden, Scheune und Stall nach Süden. So bestimmte die traditionelle Orientierung dieses an einem Nordhang situierten Bauernhauses seine Beziehung zum Außenraum und den Jahreszeiten.

Für die völlige Transformation des kleinen und sehr verfallenen Bauernhauses in ein Wochenendhaus wurde daher auf eine Neuorientierung gesetzt, und mit dem Stilmittel des Materialkontrasts bewusst die Spannung zwischen Bestand und Erneuerung aufrechterhalten: unten die dicken Steinmauern, die beibehalten wurden, oben das leichtere Holz für die zeitgenössische Erweiterung. Das gesamte Haus wurde neu orientiert. Spürbar setzen die dunkel gebeizten Sperrholzplatten für Fassade und Innenwände, der Sichtbeton, das Bruchsteinmauerwerk und die weißen Wände auf materielle Atmosphärik. Markante Details, wie Granitstein, gemauerte Außenwände, Kastenfenster, wurden als Zitat integriert, der bestehende Grundriss des Erdgeschosses ohne Veränderungen in den Neubau integriert. Im Erdgeschoß wurden die in sich abgeschlossenen Nutzungen Schlafen, Baden, Arbeiten untergebracht. Die Funktionen Küche, Essen und Wohnen sind in einem freien Grundriss ineinander fließend im Obergeschoß. Dieses transparente Obergeschoß ersetzt den baufälligen Dachstuhl durch eine Holzkonstruktion, die versetzt auf die Betondecke des Bestands platziert wurde. Das Obergeschoß ist südorientiert. Eine vorgelagerte Terrasse erweitert das Wohnen ins Freie.