NEUES DORFZENTRUM

Mit der rasch nacheinander erfolgten Errichtung notwendig gewordener neuer Räumlichkeiten für die örtliche Freiwilligen Feuerwehr und den lokalen Musikverein sowie einem Veranstaltungssaals wurde trotz der Beschränktheit durch knappe Budgetmittel ein identitätsstiftendes Dorfzentrum geschaffen.

Links und rechts des Prutzendorfbaches, der die beiden Ortshälften, der in einer Senke liegenden Marktgemeinde miteinander verbindet, sind die neuen gemeinschaftsstiftenden Räume situiert, die so räumlich wie kulturell eine starke Verbindung über das Bachufer hinweg erzeugen. An die Fahrzeughalle des Feuerwehrrüsthauses schließt der Mannschaftstrakt an. Das obere Geschoß wird auch für die Proberäume des Musikvereins genutzt, für den durch das ansteigende Pultdach gute akustische Bedingungen geschaffen wurden. Für die beiden unterschiedlichen Nutzungen stehen getrennte Eingänge zur Verfügung. Sowohl die Freiwillige Feuerwehr als auch der Musikverein trugen durch Eigenleistungen wesentlich dazu bei, den Neubau zu ermöglichen. Wiewohl es im europäischen Kontext keine stark ausgesprägte Design Build-Tradition gibt, wurde im architektonischem Entwurf der hohe Anteil an Eigenleistungen durch die zu verwendenden Materialien mitgeplant: Massivholztafeln und Konstruktionsleimholz. An die Stelle des baufälligen Kinosaals trat der Neubau des Veranstaltungssaals mit einem flach gewölbten Dach. Dieser ebenfalls in Holzbauweise errichtete Saal ist mit dem bestehenden Gasthaus funktional durch Sanitär- und Nebenräume verbunden. Die vielgestaltige Materialität des Holzes kommt im Saalinneren durch den Einsat von geöltem Eichenparkett, ahornfurnierter Wandpeele sowie einer Deckenschalung aus Birkenholzleisten, die auch der Saalakustik dient, zum Ausdruck.