DER RAUM ALS ERZIEHER
In der Reggio-Pädagogik spricht man vom
Raum als drittem Erzieher. Diese Räume sollen die Kommunikation zwischen Drinnen und Draußen ermöglichen, zum Aktivwerden animieren, aber auch die Möglichkeit für Rückzug und Geborgenheit bieten.

Den Wettbewerb für den Zubau zum bestehenden Kindergarten in Rohrendorf konnte die Architektin GABU Heindl für sich entscheiden. In nur fünf Monaten Bauzeit wurde ein Kindergarten errichtet, der die Aufgabe des dritten Erziehers ernst nimmt und einen herausragenden Beitrag zur frühkindlichen Raumerziehung liefert. Die neuen Räume, die an den Bestand anschließen, öffnen sich nach Osten. Durchgängig wurde eine konsequente Beziehung zwischen Innen und Außen hergestellt. Vorbildhaft für die Raumkonfiguration waren die Kindergärten von Margarete Schütte-Lihotzky. Ein differenziertes Raumgefühl wurde durch eine dynamische Fassade mit Nischen und öffenbaren Zonen in Kinderhöhe hergestellt. Die Kinder können einander erleben und sehen, sich zurückziehen und den Raum erobern. Alle Möbel wurden eigens von der Tischlerei Lechner aus Gföhl angefertigt. Verschiedene Holzarten kamen bei den Aufbewahrungsboxen zum Einsatz und ermöglichen taktile Materialerfahrungen.

Ein auskragendes Dach schützt vor der Witterung und ermöglicht ganzjähriges Spielen im Freien. Die bestehenden Bäume konnten gerettet werden und sorgen für natürliche Verschattung. Bei den Sheddächern handelt es sich um eine Leimbinderkonstruktion. Die Fassade des Ziegelbaus ist aus Lärchenholz.