Windmühlenheuriger
2070 Retz
Kalvarienberg 1
Hollabrunn
Weinviertel
Lokale Geschaefte
Holz
Glas
ausgeführt
Fertigstellung: 2010
48° 45' 39'' N
15° 56' 31'' E
ARCHITEKTUR UND WEIN
Mit der Ausstellung »WeinArchitektur. Vom Keller zum Kult”, die das Architekturzentrum Wien im Jahr 2005 realisierte, wurde das Augenmerk auf die beachtliche neue Symbiose zwischen Weinbau und zeitgenössischer Architektur gelegt.
Die Reinterpretation von traditionellen Bauformen und die sich an Architektur stellenden Herausforderungen einer neuen Kultur bewussten Genießens verbinden sich auch in dem Projekt des Windmühlenheurigens. Das in Fohnsdorf basierte Architekturbüro i-arch von Michael Maier und Michael Wächter näherte sich dem Bestand in seinen unterschiedlichen Zeitschichten mit einer markanten Geste. Die Bausubstanz der steinernen Windmühle und des an diese angeschlossenen Wohnhauses gehen beide auf das 19. Jhdt. zurück. Es erfolgte eine Umnutzung zum Weingut mit Heurigenbetrieb. In den 1970er Jahren ergänzte man um einen simplen, sachlichen Zubau mit Lochfassade und Pultdach. Der eigentliche Heurigengastraum wurde zeitgenössisch adaptiert und um einen Anbau erweitert. In Form eines schmalen, mit voll verglaster Außenhaut gefassten Ganges, der eben für eine Reihe von Tischen ausreicht, wurde eine distinkte Vermittlungszone zwischen dem Bestand und der umgebenden Landschaft geschaffen. Der Fokus wird ebenso auf den spektakulären Ausblick gelenkt wie auf den Eingriff selbst, der mit einem außen liegenden Vorhang und seinen dauernden, performativ anmutenden Bewegungen
durch den Wind betont wird.