Haus Graf 2, Wieselburg
3250 Wieselburg
Johann Winter-Gasse 34
Scheibbs
Mostviertel
Einfamilienhaus
Beton
Holz
ausgeführt
Planung: 2000
Fertigstellung: 2002
48° 8' 6'' N
15° 7' 51'' E
Ein Haus schaut Richtung Süden
Über einem Gartenhof schwebt ein Einfamilienhaus. Das Hofmotiv hatten die Bauherren, Annemaria und Rainer Graf, aus ihrem vorhergehenden Haus in Blindenmarkt, mitgebracht.
Wegen der geplanten Untertunnelung der Bahn musste das Blindenmarkter Haus verkauft werden. An ein Leben im Hofhaus hatte sich die Familie Graf gewöhnt, das sollte es wieder werden, so lautete ihr einziger Wunsch an Ernst Beneder. Auf dem längsgerichteten, nord-südlich abfallenden Grundstück schwingen sich in den stark gegliederten, kubischen Baukörpern differenzierte Raumfolgen auf. Entsprechend dem Gefälle wurden die Ebenen des Hauses so raffiniert gestaffelt und geordnet, dass sich alle Räume nach Süden respektive Südwesten oder Südosten öffnen. Trotz des in die Höhe strebenden, selbstbewussten Eindrucks des Hauses bleibt die reale Höhenentwicklung gegenüber dem Gelände niedrig. Auf dem grau verputzten Stahlbeton-Sockel steht eine Holzriegelkonstruktion für die Wohnräume. Nach außen sind diese Wohnräume mit unbehandelter Lärche verschalt. Von drei Seiten umschließt das Gebäude mit Neben- und Einstellräumen einen geschützten Hof. Eine vom Wohnzimmer ausgehende Auskragung spendet dem Hof Schatten. Die als Nebengebäude ausgebildete Garage liegt an der östlichen Grundstücksgrenze. Die begrünten Flachdächer über diesen Einstellräumen fügen sich dezent und stimmig in die Umgebung ein.
Text: Elke Krasny