Niedrigenergiewohnhausanlage Wilhelmsburg
3150 Wilhelmsburg
Mühlgasse 14
St. Pölten
Mostviertel
Städtebau Freiraum
Wohnhaus Siedlung
Beton
Stahl
ausgeführt
Wettbewerb: 1992
Baubeginn: 1997
Fertigstellung: 2000
Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen (1)
48° 6' 14'' N
15° 36' 19'' E
Die Umnutzung einer Industriebrache in Wilhelmsburg bei St. Pölten wurde im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs an Roland Hagmüller vergeben. Die Lösung erhielt eine
Würdigung beim Otto-Wagner-Städtebaupreis.
Entwickelt wurde eine Konzept, das eine Niedrigenergiewohnhausanlage und ein Pensionistenheim umfasst.
Die Wohnhausanlage entwickelt sich aus einem straßenseitigen Kopfbauwerk, an den ein viergeschossiger Baublock anschließt. Diesem westlich gelegenen Komplex mit 62 Wohnungen wurden vierreihige kompakte Wohneinheiten im Osten des Grundstücks gegenübergestellt, die auf jeweils 2 ½ Geschoßen insgesamt 40 Maisonettenwohnungen aufweisen. Das obere Geschoß ist über überdachte Außenstiegen zugänglich. Mit weit auskragendem Dach aus Aluminiumwellblech ausgestattet, nutzt die hochwärmegedämmte Anlage durch entsprechende Situierung der Bauten den Effekt passiver Solarenergie. Der Löwenanteil der Energieversorgung erfolgt über eine Grundwasser-Wärmepumpe, kombiniert mit einem Heizhaus, das Ferngas weiterleitet.
Die Konstruktion der Bauten ist in Stahlbeton gehalten, gefärbte Holzzementplatten wurden im Außenbau als gestaltendes Fassadenelement eingesetzt. Das Farbkonzept beruht auf Berücksichtigung klimatischer Verhältnisse: Während kühlere Bereiche, die vom Sonnenlicht weniger erfasst werden, die warmen Tönen Rot und Gelb tragen, sind südseitige Wände blau gehalten. Zugleich stehen die Farben in Konnex zur Umgebung: Das Blau, so Hagmüller, zitiert den Himmel und seine Reflexion im Wasser: Diesem wird als Komplementärton das Gelb entgegengesetzt. Das Rot fungiert wiederum als Gegensatzpol zum Grün.