Schloss Reichenau, Revitalisierung und Nebau
2651 Reichenau an der Rax
Schloßplatz 9
Wiener Neustadt
Industrieviertel
Museum Ausstellung Bibliothek
Holz
Glas
ausgeführt
Planung: 1998
Fertigstellung: 2003
47° 41' 40'' N
15° 50' 49'' E
Die ausgedehnte Anlage des Schlosses Reichenau geht auf einen mittelalterlichen Kern zurück. Für die niederösterreichische Landesausstellung 2003 wurde die gesamte Anlage von Gerhard Lindner revitalisiert und um einen neuen Saal erweitert.
In den Jahren 1829 und 1830 fanden nach Plänen von Jacob Aigner prägende Umbauten des Wasserschlosses statt, der Ost- sowie der halbe Westflügel wurden abgetragen. Seit dem Jahr 1870 war das Schloß im Besitz der Familie Waißnix. 1992 vermachte die letzte Eigentümerin Margarethe Bader Waißnix das Schloss mit allen Nebengebäuden und Erinnerungsstücken der Gemeinde Reichenau mit der Auflage, ein Kulturzentrum zu errichten und das Schloß durch Ausstellungen und Museumsbetrieb zugänglich zu machen.
Die alte Raumstruktur wurde von Gerhard Lindner wieder hergestellt, Wohnungen wieder aus dem Schloss entfernt. Die Sanierung erwies sich als Entdeckungsreise in frühere Ausstattungsschichten. Die typische Biedermeieranmutung konnte in großen Teilen des Schlosses wieder hergestellt werden: Schablonenmalereien wurden entdeckt und restauriert, historische Türen und Holzböden erwecken einen weitgehend orignalen biedermeierlichen Raumeindruck. Der neue Saal fügt sich unaufdringlich zum Bestand und öffnet den Blick auf den größten Reichtum der Gegend: die Landschaft. Die Holz-Glas-Konstruktion des Saals ist in die alte Baustruktur hineingesetzt und verbindet den Schlosspark mit dem ehemaligen Wirtschaftshof. Konstruktiv handelt es sich um eine Holzleimkonstruktion auf Wandscheiben und Stahlstützen. Der lange Verbindungsgang, eine tragende Holzleimkonstruktion, ist verglast. Seit 2005 ist hier die Dauerausstellung „Kulturerbe Reichenau“ zu sehen.