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Zwei Brunnen in Waidhofen/Ybbs

Objekt

Zwei Brunnen in Waidhofen/Ybbs

Ort

3340 Waidhofen/Ybbs
Oberer und Unterer Stadtplatz
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel

Bautentyp

Plätze Brunnen

Baustoffe

Glas
Stahl

Chronologie

Fertigstellung: 2002

ArchitektIn

Ernst Beneder

Pate

Werner Krammer

Lage

47° 57' 34'' N
14° 46' 24'' E

Brunnen aus Stahl und Glas
2002 wurden Oberer und Unterer Stadtplatz umgestaltet. Kräftigste äußere Merkzeichen der zurückgenommenen Gestaltung, die auf die urbane Kraft der Plätze in ihrer historischen Konfiguration setzt, sind zwei Brunnen.


Anfänglich sorgten diese beiden Brunnen für heftige Diskussionen. Einer dieser beiden Platzbrunnen befindet sich auf dem Oberen Stadtplatz direkt vor dem Rathaus und schafft einen Puffer zum Autoverkehr. Im gläsernen, lang gestreckten Brunnenbecken plätschert ständig das Wasser. Aus diesem schmalen, schlanken Brunnentisch rinnt das Wasser ab, in Strudeln ergießt es sich in eine steinerne Wanne. Der Brunnen klingt. Gegner titulierten die zeitgenössische Interpretation von Brunnen im öffentlichen Raum despektierlich als „Viehtränke aus Stahl und Glas“. Der Brunnen ließ die Wogen hoch gehen, sollte sogar versetzt werden. Doch eine Versetzung hätte für Ernst Beneder einen Rückschritt in der Gewinnung des Platzes als Raumqualität bedeutet, nicht mehr Maßstäblichkeit, sondern Mittelmäßigkeit wäre die Folge so eines Kompromisses in der auch finanziell durchaus aufwändigen Brunnenversetzung gewesen. Eine Einigung wurde erzielt, der Brunnen blieb. Das Geld, das für die Versetzung benötigt worden wäre, wurde karitativen Zwecken zugeführt. (Nachtrag: Im Oktober 2007 wurde der Brunnen nach einer Volksbefragung entfernt.) Auf dem Unteren Stadtplatz steht der zweite Brunnen. Hier fließt das Wasser auf eine kreisrunde Glasscheibe, durch kleine Löcher plätschert das Wasser nach unten in ein quadratisches Wasserbecken. Man kann dem Wasser zusehen, lang, intensiv, und man hört es auch. Das Wasser bringt eine innehaltende Qualität des geschärften Zuhörens. Man kann dem Fließen, dem Plätschern, dem Rinnen zuhören oder auch einfach eilig vorbeilaufen und den Klang im Ohr mitnehmen.

Text: Elke Krasny