Autohaus Lietz

In unmittelbarer Nähe zur Wegkreuzung der B21, wo die Straße entweder in das Tal der großen oder der kleinen Ybbs mündet, ließ sich eine Autohändlerfamilie von Boris Podrecca einen Glasbau als Autohaus errichten.

Das Konzept, das der Architekt für die Firma Lietz umsetzte, basiert auf dem Motto: „Das Schönste am Auto ist die Straße und am Spannendsten ist die Kurve“. Dementsprechend ließ Podrecca eine Straße im Freien anfangen, die sich entlang einer gemauerten Steigung aufbaut. Über steile Kurven, an der bei schneller Fahrt die Reifen quietschen würden, führt sie ins Gebäude und durchbricht es am Ende des Wegs, der abrupt endet. Dieser schroffe Schnitt ist rot makriert, darauf steht jeweils das neueste Modell. Die Bewegung durch Innen- und Außenraum funktioniert als filmischer Moment. Der ursprünglich für eine lockere Bespielung konzipierte Raum hält nun auch größere Modelldichten aus. Vom Büro mit seinem schuppenartigen Glas überblickt man wie von einer Kapitänsbrücke das gesamte Raumgeschehen. Dieses ist vor allem durch den Einsatz von Licht geprägt. Das zenitale Oberlicht setzt das Innenleben mit all seinen Polaritäten in Szene, etwa dann, wenn ein Träger mit großer Spannweite genau an jener Stelle mit einer Niete zusammengefügt wurde, wo das Licht einfällt. Auf genau jenem Spannungsfeld zwischen Technik und ihrer Inszenierung beruht der Erfolg des Autohauses.