architekturlandschaft.niederösterreich

Schulerweiterung Haag

Objekt

Schulerweiterung Haag

Ort

3350 Haag
Wiener Straße 2
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Schule Kindergärten

Baustoffe

Glas

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Wettbewerb: 2000
Planung: 2000
Baubeginn: 2001
Fertigstellung: 2002

ArchitektIn

Schwalm-Theiss & Gressenbauer

Lage

48° 6' 39'' N
14° 34' 3'' E

Wo noch vor wenigen Jahren der Pfarrer seinen Obstgarten pflegte, steht heute die moderne Erweiterung des Schulkomplexes der Stadt Haag von Schwalm-Theiss und Gressenbauer.


In einer großzügigen Geste ermöglichte der Geistliche der Gemeinde die Nutzung des Grundstückes, denn die 1878 erbaute Volksschule benötigte einen neuen Turnsaal und die angrenzende Fachschule HBLA/BFS aus den 50er/60er Jahren einen neuen Klassentrakt.
Entstanden ist ein Gebäudeensemble, das vollkommen darauf verzichtet, an den Bestandshäusern bauliche Veränderungen vorzunehmen, und stattdessen eine neue, eigenständige Bauphase des Gesamtkomplexes darstellt. Formal definiert sich der Bau vor allem durch den gekonnten Einsatz von Glas bei der Fassadengestaltung. Entsprechend hell und freundlich entfaltet sich die einhüftige Anlage. Die Unterrichts- und Sonderunterrichtsräume des Klassentraktes sind nach Osten ausgerichtet. An der Westseite wurde eine Halle mit Kaskadenstiege vorgelagert, deren trapezförmige Verglasungen als formale Korrespondenz zur Hanglage verstanden wird. Die drei Geschosse des Traktes differenzieren sich durch freundliche Farbstimmungen in Orange, Gelb und Türkis.
Der Turnsaal der Volksschule schließt im rechten Winkel an den Zubau der Fachschule an. Über ein Fluchtstiegenhaus, das in Orange zeichenhaft den Übergangsbereich markiert, gelangt man auf das Dach der abgesenkten Halle, das als begrünte Terrasse genutzt wird. Die Volksschüler erreichen den Turnsaal über einen unterirdischen Gang. Durch die Verglasung der Stirnseite der Halle erleben die turnenden Kinder Natur in Panoramasicht.
Städtebaulich bedeutet der Umbau eine Aufwertung der Schulgasse als Nord- Südverbindung. Mit der Entscheidung für die klare Architektur von Schwalm-Theiss und Gressenbauer wurde ein Weg fortgesetzt, der mit der mobilen Freilichtbühne der Gruppe noncon:form erstmalig beschritten wurde, und für Haag eine neue städtische Qualität bedeutet.

Text: Theresia Hauenfels