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Zubau Pfarrkirche Matzleinsdorf

Objekt

Zubau Pfarrkirche Matzleinsdorf

Ort

3393 Matzleinsdorf bei Melk
Kirchenberg 3
Melk
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Chronologie

Fertigstellung: 2000

ArchitektIn

Zeitlhuber Richard Architekturbüro

BauherrIn

Katholische Pfarre Matzleinsdorf bei Melk

Lage

48° 12' 2'' N
15° 16' 28'' E

Sichtbare Naht zwischen alt und neu
Im Jahr 2000 wurde der Erweiterungsbau der weithin sichtbaren Matzleinsdorfer Pfarrkirche fertiggestellt. Auf dem kleinen Dorfplatz wurde in der beengten städtebaulichen Situation mehr Raum für die Kirche geschaffen.


Nähern sich KirchengängerInnen oder PassantInnen, der Weg zur Kirche ist ein ansteigender, dann können sie durch die Glasfront sehen, wie viel Zeit noch bleibt bis zum Gottesdienst. Der kupferne Windfang des neuen Zugangs ist an der nordwestlichen Ecke zum heraufführenden Weg geschwenkt. Die nun verglaste Erdgeschoßzone vermittelt zwischen innen und außen. Abends strahlt der Raum leuchtend von innen. Das Thema der Transparenz, vertraut aus Verwaltungs- oder Bürobauten, spielt hier auch im Sakralbau eine Rolle. Der bestehende Eingangsbereich wurde abgebrochen, die Wand geöffnet und dem Kirchenschiff ein zweigeschossiger Erweiterungsbau angefügt. Klar markiert, also in anderem Sinne transparent gemacht, ist auch die Differenz zwischen alt und neu. Ein Glasschlitz an Stelle der abgetrennten Westwand bezeichnet räumlich den Übergang zwischen alt und neu und führt über die Orgelempore zur Kichendecke. Die Orgelempore war vorher nur durch eine Außenstiege erreichbar gewesen. Nun wurde die mit einer Glasbrüstung versehene Empore in den neuen südlich anschließenden Zubau verlängert, bietet Raum für den Chor, und über dem Eingang selbst zusätzlichen Depotraum. Ein gläserner Würfel erhellt den Stiegenaufgang zur Orgel und durch ein Prisma auf dem Dach des Zubaus fällt Licht auf den Chor. Ein neuer Fußboden aus hellen Kalkschieferplatten verbindet den neuen Eingang mit Kirchenschiff und Altarbereich. Auch der Altarraum wurde neu gestaltet, zurückhaltend, mit zeitgenössischem Materialeinsatz und einem mobilen Altar.

Text: Elke Krasny