Milleniumskirche Stattersdorf
3100 Stattersdorf
St. Pölten
Mostviertel
Kirche Kapelle
Holz
Glas
Stahl
ausgeführt
Fertigstellung: 2002
48° 10' 58'' N
15° 38' 20'' E
Die Milleniumskirche in Stattersdorf, einem vormals ländlich geprägten Vorort von St. Pölten, steht aufgrund ihrer Lage in einer Winkelsymmetrale zwischen der Domkirche im Zentrum der Landeshauptstadt und dem örtlichen Friedhof.
Als Ergebnis eines demokratischen Prozess zwischen Bauherr und Architekt wurde die ursprünglich als rein metallener Körper konzipierte Kirche in Massivbauweise umgesetzt, jedoch auf Putz bei der Fassadengestaltung bewusst verzichtet. Die leicht gebogene Fassade zeigt sich nun in Sichtziegel und Metall.
Bei der Gestaltung des Innenraums dominieren Holzpaneele. Mit der schräg angeschnittenen Ellipse hat Wolfgang Pfoser dem Kirchenraum eine Form gegeben, die sich als modisches Zitat versteht. Den Kirchenraum als Kreis zu beschreiben wäre, so der Architekt im Wortlaut, zu wenig gewesen. Er wollte ein „Vorne“. Dort befindet sich nun ein Altarkreuz aus Glas von Rudolf Gritsch, das zugleich als 15. Station des Kreuzweges die Auferstehung symbolisiert. Die Glasarbeit orientiert sich an althergebrachten Vorstellungen von Kirchenkunst. Zeitgenössische Ansätze konnten sich beim ausgeschriebenen Wettbewerb zur Bespielung mit Kunst bei den geistlichen Auftraggebern leider nicht durchsetzen.
Qualität zeigt der Kirchenraum durch die Möglichkeiten, die Größe der Nutzfläche den Anforderungen der jeweiligen Feier anzupassen. Für die Taufe im intimen Kreis verlieren sich die Personen nicht im Großraum, sondern finden Aufnahme in einem geschützten Bereich. Im Gegenzug kann die Großzügigkeit der Räumlichkeiten etwa bei der Christmette, wenn die Besucher die Sitzbänke aus Holz füllen, voll ausgeschöpft werden.