Rothschildschloss Waidhofen/Ybbs
3340 Waidhofen/Ybbs
Schlossweg 1
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel
Museum Ausstellung Bibliothek
Theater Musik Kino
Glas
Stahl
ausgeführt
Baubeginn: 2005
Fertigstellung: 2007
47° 57' 45'' N
14° 46' 24'' E
Mit dem Zuschlag zur Landesausstellung 2007 beauftragte die Stadt Waidhofen/Ybbs Hans Hollein mit der Adaptierung des „Rothschildschlosses“ als Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum.
Der Gebäudekomplex hat seine Wurzeln im 13. Jahrhundert und geht auf die Freisinger Bischöfe zurück. Seit seinem Bestehen unterlag der Bau ständigen Um- und Neubauten. Im 19. Jahrhundert setzte der Architekt des Wiener Rathauses, Friedrich Schmidt, im Auftrag des neuen Schlossbesitzers Albert von Rothschild massive bauliche Maßnahmen. Auch die Enteignung des Schlosses unter den Nationalsozialisten gehört zur bewegten Geschichte des Baus. Nach dem Zweiten Weltkrieg behielten die Rothschilds das Waidhofner Schloss nicht weiter, sondern überließen das Gebäude dem Bund, der darin bis vor wenigen Jahren eine Bundesforstschule führte.
Der geschichtsträchtige Ort wird nicht nur die Landesausstellung beherbergen, sondern auch in der Nachnutzung das Waidhofner Museum, sowie im Untergeschoss Stadtbücherei und Bezirksbibliothek. Herzstück des Umbaus ist der „Kristallsaal“, ein multifunktionaler Veranstaltungssaal, in dem verstärkt Glas und Licht zum Einsatz kommen.
Nach außen hin wird die Neugestaltung bei der neuen Eingangssituation, einem lang gezogenen, niedrigen Bauteil, sichtbar, sowie in Form zweier Treppen, die den Rundgang um das Schloss mit Abgang zur nahen Ybbs ermöglichen. Markantes Signal nach außen sind Anbauten aus Glas mit skulpturaler Wirkung: am Söller, zur Ybbs hin, von dem über eine auskragende Terrasse der Naturraum integriert wird, und der Kubus am mittelalterlichem Turm aus transluzentem Glas. Wo sich in früheren Zeiten ein spitzes Turmdach erhob, das schon lange nicht mehr existiert, sorgt der neue Turmhelm für eine unverwechselbare Lichtinszenierung nach außen.