Museum Ferrum Ybbsitz
3341 Ybbsitz
Markt 24
Mostviertel
Museum Ausstellung Bibliothek
Beton
Holz
Stahl
ausgeführt
Fertigstellung: 2006
47° 56' 49'' N
14° 53' 42'' E
Für das Museum „Ferrum“ hat Wolfgang Hochmeister das über 300 Jahre alte „Haus Kremayr“ behutsam adaptiert und gemeinsam mit Historiker Norbert Bacher und Szenograph Markus Reuter einen eindrucksvollen Ausstellungsort geschaffen.
Dass sich ein Besuch im neu erbauten Ybbsitzer Museum in mehrerer Hinsicht lohnt, ist das gelungene Ergebnis der Kooperation zwischen Architekt und Ausstellungsmachern.
Das ursprünglich aus zwei Häusern bestehende, vor längerer Zeit zusammengelegte Gebäude wurde schon seit einigen Jahren von der Marktgemeinde Ybbsitz für Ausstellungen genutzt. Mit dem neuen Konzept bekennt sich Bürgermeister Josef Hofmarcher als Bauherr zu zeitgenössischer Architektur. Wolfgang Hochmeister aber stellt nicht die Architektur in den Mittelpunkt, sondern schuf optimale Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße Präsentation des Themas der musealen Auseinandersetzung: dem Werkstoff Eisen. Zu den baulichen Maßnahmen gehörten neben den notwendigen Zubauten eines Fluchtstiegenhauses und eines Windfanges unter anderem die Rückführung der Hauptfassade in den Zustand vor der letzten Renovierung aus den 70er Jahren entsprechend der historischen Vorgaben, aber auch der Austausch der Dachdeckung von historisierendem Biberschwanz zu dunklen, rotbraunen Faserzementplatten.
Die inneren Strukturen wurden weitestgehend belassen. Wo nötig, wurden zeichenhafte Eingriffe gesetzt, so im Eingangsbereich mit einem abgesetzten Kubus aus Stahl und Glas, oder im neu erbauten, lichtdurchfluteten Stiegenhaus an der Rückseite des Gebäudes, welches auch als Fluchtstiegenhaus dient. Herzstück des Museums ist der in Teilbereichen barocke Dachstuhl, in den mehrere Ebenen eingebaut wurden, welche wie eine Bühne der facettenreichen Inszenierung des Ausstellungsthemas dienen. Dass die Holzkonstruktion weitestgehend belassen werden konnte, verdankt das Projekt dem Statiker Friedrich Steinbacher. In der dichten Atmosphäre des Dachraumes flanieren nun die Besucherinnen und Besucher über Rampen und Stiegen von einer Themeninsel zur anderen.
Fazit des Rundganges durch das Haus ist der Wunsch nach mehr Museen, die in gleicher Weise auf der Klaviatur des Staunens und Erlebens spielen.