Siedlung Getzersdorf
3131 Inzersdorf-Getzersdorf
Getzersdorf 127-129
St. Pölten
Mostviertel
Wohnhaus Siedlung
Holz
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 1981
48° 19' 41'' N
15° 41' 42'' E
Unter dem Motto „ortsbildgerechter Sozialwohnbau“ zeichnete sich zu Beginn der 1980er Jahre ein Trend ab, der für den ländlichen Bereich statt großvolumiger Siedlungen kleingliedriges Bauen forderte.
In Getzersdorf, nordwestlich von Herzogenburg gelegen, wurde gemäß diesem Modell 1981 für eine Anlage mit 18 Wohneinheiten geschaffen. Jiri Mezricky setzte dafür drei Häuser mit je sechs Wohnungen um: die kleinen befinden sich ebenerdig, die großen im Obergeschoss. Die Wohnräume sind südseitig orientiert. Die in sich gestaffelt angelegten Häuser sind über das Stiegenhaus im Mittelteil zugänglich. Das Bestreben, sich der Landschaft möglichst anzupassen, zeigt sich in der Dreigliedrigkeit, die das Ensemble nicht zu mächtig erscheinen lässt. Zudem wurde in der farblichen Zweiteilung – oben dunkles Holz, unten weißer Putz – Ländlichkeit impliziert, denn die dunkel gestrichene Fichte erinnert, vom Architekten intendiert, an Holzscheunen. Die steilen Dächer setzen diesen Eindruck fort und sind zudem ein zeittypisches Gestaltungselement. Nur wenige Kilometer entfernt ist ein Gegenstück zum „ländlichen“ Bauen jener Zeit vom gleichen Architekten zu finden: der Grubenhof in Oberwölbling, der als geschlossene Anlage mit Pawlatschen sich an einer anderen der historischen Bauform der Region, dem Vierkanthof, orientiert.
Text: Theresia Hauenfels