Hauptplatz Wiener Neustadt
2700 Wiener Neustadt
Hauptplatz
Wiener Neustadt (Stadt)
Industrieviertel
Plätze Brunnen
Beton
Glas
ausgeführt
Planung: 1995
Baubeginn: 1996
Fertigstellung: 1997
47° 48' 47'' N
16° 14' 37'' E
Intelligente Plattform
Bei der Neugestaltung des Wiener Neustädter Hauptlatzes setzten Eichinger oder Knechtl auf funktionale Urbanmöbel und unterirdische Infrastruktur, die zeitgenössisches städtisches Leben und Platzbespielungen ermöglicht.
In den Boxen aus Beton und Glas kann man telefonieren oder auf den Bus warten oder auch einfach Platz schauen. Granit, in hell und in dunkelschwarz, strukturiert die Oberfläche. 8, 20 Meter breit sind diese Granitstreifen, sie verlaufen parallel zum Äquator. Auch eine Zahlengeometrie ist in sie hineinkomponiert, jene, die der Platzneugründung 1194 zu Grunde lag. In zehn Streifen von Westen nach Osten ist der Granit verlegt. Die Gründer der Stadt haben ihre Besiedelung nach den Himmelsrichtungen orientiert. Die verschlüsselte Anspielung auf kulturhistorischen Kontext, die schweigsam in Materialität gefasst wird, und sich nur dem Wissenden wieder entschlüsselt, ist eines der Geheimnisse von Eichinger oder Knechtls oft so einfach erscheinender Gestaltung, die ihre Komplexität und ihre Zwischentöne in der täglichen Benutzung entfaltet. Unter den Granitstreifen ist das technologische Fundament für die Benutzeroberfläche: 60 unterirdische Infrastrukturschächte mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Abwasser. Die Beleuchtung ist in die Bänke aus Beton und eloxiertem Aluminium integriert, unten an den Fassaden angebracht, als Lichtpunkte in den Boden eingelassen oder auf die Gittermasten montiert.
Text: Elke Krasny