Amtshaus Klosterneuburg
3400 Klosterneuburg
Rathausplatz 26
Wien - Umgebung
Industrieviertel
Rathaus Verwaltung
ausgeführt
Wettbewerb: 1959
Baubeginn: 1962
Fertigstellung: 1964
48° 18' 18'' N
16° 19' 33'' E
Das Klosterneuburger Rathaus ist ein vielteiliges Gebäudekonglomerat, ein bauliches Patchwork unterschiedlichsten historischen Epochen, das in den 1970er und 1980er Jahren durch die Zusammenlegung von mehreren Bauten entlang des Rathausplatzes sowie der Leopoldstraße entstanden ist.
Viele dieser Bauten gehen im Kern auf spätmittelalterliche respektive frühneuzeitliche Bebauungsstrukturen zurück, an denen durch die Jahrhunderte kontinuierlich weiter gebaut wurde.
Zum Teil sind auch Neubauten in diese im Inneren labyrinthisch miteinander verbundenen Hausteile eingefügt worden. So das in den Jahren 1962 bis 1964 nach Plänen von Norbert Schlesinger errichtete Amtshaus, das sich durch nüchtern-bescheidene Zurückhaltung in der Fassade und klare Raumorientierung im Inneren auszeichnet. Schlesinger kommt aus der Tradition der Architekten der Wiener Schule, die in der Zwischenkriegszeit im Einfamilienhausbau ihre Hochblüte hatte. Gemeinsam mit Rudolf Lothar Baumfeld realisierte Schlesinger viele Projekte. Baumfeld, der jüdischer Herkunft war, flüchtete vor den Nazis ins Exil, während Schlesinger blieb und für die Rüstungsindustrie arbeitete, zwischen 1941 und 1944 für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Ostmark in Brünn. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Schlesingers Karriereverlauf ungebrochen weiter, zwischen 1959 und 1972 leitete er als Professor eine Architekturklasse an der Hochschule für angewandte Kunst und nahm an zahlreichen Wettbewerben teil, so auch den für das Klosterneuburger Amtshaus, den er für sich entscheiden konnte.