architekturlandschaft.niederösterreich

Engelbertkirche Hohe Wand

Objekt

Engelbertkirche Hohe Wand

Ort

2724 Maiersdorf
Hohe Wand
Wiener Neustadt
Industrieviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 1934
Fertigstellung: 1934

ArchitektIn

Robert Kramreiter

Lage

47° 50' 25'' N
16° 3' 23'' E

Als Maßnahme gegen die hohe Arbeitslosigkeit wurden in der Zwischenkriegszeit Straßen gebaut, so auch auf die Hohe Wand. 1932 fertiggestellt, erschließt sie ein alpines Naturschutzgebiet.


Am höchsten Punkt befindet sich eine Kirche, die an einen „Freund und Wohltäter der Hohen Wand“ erinnert: Engelbert Dollfuß, Bundeskanzler im Ständestaat, der nicht weit davon entfernt, in Texing, zur Welt kam. Dem Hl. Engelbert gewidmet, der als Erzbischof von Köln 1225 heimtückisch ermordet wurde, ist die Kirche als Zeichen des Kults um den „Märtyrerkanzler“ zu verstehen. Zum Hauptwerk dieser Art gehört die Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche in Wien-Fünfhaus. Beim Wettbewerb war der Architekt der Kirche an der Hohen Wand, Robert Kramreiter, in die enge Auswahl gekommen, realisiert wurde sie durch Clemens Holzmeister. Kramreiter schuf 1938-1950 in Spanien sowie nach 1950 in Österreich zahlreiche Kirchenbauten.

An der Hohen Wand setzte Kramreiter die Kirche an einen Abhang. Der quadratische Turm thront markant über dem Querkörper des Kirchenbaus. Das Bauwerk umfasst verschiedene Ebenen. In der Unterkirche wird Dollfuß an einer Wandmalerei von Max Frey gemeinsam mit Jesus und Märtyrern dargestellt. Freiluftgottesdienste finden am vorgezogenen Untergeschoss auf einer Terrasse mit Tischaltar statt. Dort befindet sich auch die Gedächtnisstätte für den Politiker.

Text: Theresia Hauenfels