architekturlandschaft.niederösterreich

Oekosiedlung Mannersdorf

Objekt

Oekosiedlung Mannersdorf

Ort

2452 Mannersdorf am Leithagebirge
Werksiedlung
Bruck / Leitha
Industrieviertel

Bautentyp

Wohnhaus Siedlung

Baustoffe

ökologisch bauen

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1951
Baubeginn: 1952
Fertigstellung: 1953

ArchitektIn

Roland Rainer

Lage

47° 58' 42'' N
16° 36' 1'' E

Beim Wettbewerb zur Werksiedlung des Perlmoser Zementwerks in Mannersdorf konnte sich Roland Rainer zu Beginn der 1950er Jahre mit einer eingeschossigen Reihenhaus-Siedlung durchsetzen.


Die Wohnfläche beträgt zwischen 56 und 65 m2, jedes Haus besitzt einen gedeckten Vorplatz an der Sonnenseite und Wohn- wie auch Gemüsegarten. Das flachgeneigte Dach war wegen „Verunstaltung des Ortsbildes“ nicht leicht und nur aufgrund der Entschlossenheit des Bauherren durchzusetzen. Roland Rainer schilderte in der Dokumentation seines Werkes: „Die Bewohner äußerten ihr Missfallen an diesem „Negerdorf“, indem sie auf den Dächern ihre Notdurft verrichteten.“ Die Dächer mussten aufgrund der NÖ Bauordnung massiv realisiert werden und nicht – wie ursprünglich vorgesehen - in der Kombination leichter Nagelbinder mit Pappeindeckung. Mit der Berücksichtigung des ökologischen Aspekts übernahm der Architekt eine Vorreiterrolle: Berücksichtigt wurde Abwasserreinigung und -verwertung mit einem offenen Teich, der heute mit einem Schilfgürten zugewachsen ist und an dem sich Wildvögel angesiedelt haben. Auch eine Windschutzpflanzung wurde für die Anlage realisiert. Die öffentlichen Grünflächen wurden von Viktor Mödlhammer gestaltet. Für die Kinder wurde ein Planschbecken eingerichtet: mitten darin eine steile Rutsche in Form einer Skulptur von Wander Bertoni in Kunststein, die mit Mosaiksteinen für einen fröhlichen Akzent sorgt.

Text: Theresia Hauenfels