architekturlandschaft.niederösterreich

Piaristensteg

Objekt

Piaristensteg

Ort

3580 Horn
Piaristensteg
Horn
Waldviertel

Bautentyp

Verkehr

Baustoffe

Beton

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1937/2009

Ingenieurswesen

Friedrich Ignaz Edler von Emperger

ALPINE Bau GmbH

Lage

48° 39' 46'' N
15° 39' 30'' E

DOKUMENT DER INGENIEURSBAUKUNST
Im Februar 2008 titelte Architekturkritiker Walter Zschokke in der Tageszeitung Die Presse "Ein Steg. Ein Denkmal". In bravouröser Kritik eilte Zschokke dem von plumper Sanierungsabsicht bedrohten Piaristensteg, einem herausragenden Beispiel österreichischer Ingenieursgeschichte, publizistisch wirksam zu Hilfe.


Dieses "rare, schutzwürdige Dokument der österreichischen Moderne" (W. Zschokke) wurde daraufhin von der sensibilisierten Stadtgemeinde Horn und der bauausführenden Firma Alpine Bau GmbH vollständig saniert. Diese Sanierung erfolgte als kulturelles Erbe schützende Baumaßnahme anlässlich der Niederösterreichischen Landesausstellung 2009 und wurde in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. In zwei eleganten Bogen mit dreißig Metern Spannweite führt der Steg über das Flüsschen Taffa. Zur Mitte hin werden die beiden Haupttragwerke schmäler. Die auf den beiden Bogen stehenden Scheiben werden ebenfalls zur Mitte hin schmäler, so wird die Eleganz der Proportionen unterstrichen.
Diese 1937 realisierte Eisenbetonbogenbrücke, von der aus man einen wunderbaren Stadtblick genießt, war von dem böhmisch-österreichischen Bauningenieur Friedrich Ignaz Edler von Emperger, einem Pionier und Promotor des Eisenbetonbaus und Schüler des Brückenbauers Joseph Melan, geplant worden. Nach einem Arbeitsaufenthalt in den USA, wo Emperger in Boston und in New York U-Bahnen und Hochhäuser, aber auch die Edenpark-Brücke in Cincinnati/Ohio entwarf, kehrte er nach Wien zurück und setzte sich für die Einführung und Weiterentwicklung des Eisenbetonbaus ein.

Text: Elke Krasny